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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. XV. § 66 179<br />

Wesentlichen für gesichert. Nur hinsichtlich der Restitutionsklausel bleiben<br />

die oben (S. 1 i 3) schon berührten Streitfragen, ob sie auf arbitratu (arbitrio)<br />

tuo oder iudicis abgestellt war oder einfach nisi ea res restituetur lautete.<br />

Für verfehlt halte ich den Vorschlag, an Stelle von ea res hier zu setzen<br />

ea hereditas. i<br />

Neuerlich hat W. S t in t z i n g 2 auf die vielbesprochene c. 12 C. Th.<br />

(1 I. 39) c. 1 I C. Iust. (3. 31) die Behauptung gestützt, nur gegen den pro<br />

possessore possidens sei mit der Formel, gegen den pro herede possidens<br />

dagegen mit legis actio apud centumuiros prozessiert worden. 3 Ebendarum<br />

sei dem Belangten in iure die Frage vorgelegt worden, utrum pro herede<br />

an pro possessore possideat, von der in jenem Erlaß die Rede sei. Ich<br />

vermag meinerseits den rätselhaften Schluß der angef. Stelle („praeter eum<br />

qui edicere cogitur, utrum pro possessore an pro berede possideat") nicht<br />

zu erklären. Soviel aber scheint mir sicher, daß ein Erlaß des Arcadius<br />

und Honorius nicht auf eine interrogatio verwiesen haben kann, die die<br />

Grenzregulierung zwischen Legisaktion und Formel, zwischen Centumviri<br />

und unus iudex bezweckte. Ob überhaupt auf eine interrogatio in iure,<br />

muß ich mangels jeden weiteren Anhalts dahingestellt sein lassen.4<br />

66. SI PARS HEREDITATIS PETATUR5<br />

Ulp. 15, 6 Gai. 6.7<br />

Diese Formel' ergibt sich nach dem in § 65 Ausgeführten von selbst:<br />

S. p. hereditatem q. d. a. pro Parte illa 9 ex iure Quiritium Ai Ai<br />

esse, nisi ea res arbitrio iudicis A° A° restituetur,i° q. e. r. e. rel.<br />

Die besonders von S c h r ö der, Commodum<br />

4 (vgl. auch Keller a. a. O., Karlowa<br />

a. a. O. u. a. m.) vertretene Meinung, die Restitutionsklausel<br />

sei auf Restitution der „hereditas"<br />

abgestellt gewesen, ist an sich nicht<br />

wahrscheinlich und hat in den dafür angef.<br />

Stellen keinerlei Stütze. In fr. 44 h. t. liegt<br />

der Ton nicht darauf, daß der Judex die<br />

Restitution der „hereditas", sondern darauf,<br />

daß er im Fall der Stelle nicht die Restitution<br />

der ganzen hereditas anzubefehlen habe.<br />

Ebenso in fr. 7 (5. 4) darauf, daß er nur mit<br />

der Restitution, aber nichts mit der Teilung<br />

zu tun habe.<br />

2 Beiträge zur röm. RG (19o1) o8 f.<br />

3 Vgl. auch Leinweber, die HP 13 n. r.<br />

4 Vgl. hierzu (außer W. Stintzing) D e m e-<br />

1 i u s, Confessio 343, Mitteis, Reichsrecht<br />

u. Volksrecht 499, U b b e l o h d e, Interdikte<br />

III, 43 n. 7I', B r in z, Pandekt. (2. Aufl.)<br />

III, 230 n. 73, N ab er, Mnemos. 27, 282.<br />

Letzterer meint, Zweck der Frage sei gewesen,<br />

den Kläger darüber aufzuklären, ob<br />

er bei Erhebung der rei uindicatio (statt der<br />

h. p.) mit der exceptio praeiudicii zu rechnen<br />

haben werde. Aber ob der Beklagte sich<br />

einer exceptio bedienen wird oder nicht,<br />

ergibt sich in iure ohnehin: wozu also die<br />

besondere Frage? Die alten Scholiasten —<br />

zu Bas. XXII, r, 36, XLII, 1, 69 — sehen<br />

den Zweck unserer interrogatio darin, daß<br />

sie den Kläger darüber habe auf klären sollen,<br />

ob er h. p. oder actio in rem specialis zu<br />

erheben habe; das stimmt aber nicht zu der<br />

bloß zweigliedrigen Alternative. S. jetzt auch<br />

Beseler IV, 49.<br />

5 D. (5 . 4).<br />

6 h. t. I, 4 . Fr. I augenscheinlich irrig<br />

Ulp. 5 inskribiert.<br />

7 h. t. 2.<br />

8 Sie war im Edikt proponiert: h. t. r pr.<br />

9 Gai. 6 (5. 3) 10 § r :... intendit ... hereditatem<br />

suam esse ... pro parte. Vgl. Ulp.<br />

15 h. t. r, Gai. 6 h. t. 2, Paul. sent. I, 13" § 5<br />

(= consult. V, 5). Incertae partis: Ulp. 15<br />

h. t. 1 § 5. Formel nach Gai. IV, 54: quantam<br />

partem paret in ea hereditate q. d. a.<br />

Ai Ai esse. Etwas anders F e r r i n i, per l'VI1I<br />

centen. di Bologna 88.<br />

i° Gai. 6 (5. 3) Io § 1:... restituitur, quod<br />

I2*

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