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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. XLIV. § 273. 274 505<br />

Die exceptio pecuniae pensatae muß nach (2 2. 3) 19 § 3 1 gelautet haben:<br />

si non ea pecunia petitur, quae pensata est.<br />

Die Fassung der exceptio redhibitionis ist nicht überliefert. Die Möglichkeit<br />

der Redhibition dürfte in der Wendung „in ea causa esse, ut redhibeatur<br />

(redhiberi debeat)", ausgedrückt gewesen sein.2<br />

§ 273. TEMPORIS (exceptio annalis)<br />

Ulp. 74.3<br />

Die Fassung der exceptio annalis ist bekannt:<br />

SI NON PLUS QUAM ANNUS EST, CUM EXPERIUNDI POTESTAS FUIT.<br />

Da Ulp. 74 1. c. die Bedeutung der dies utiles und des „cum experiundi<br />

potestas fuit" in einer Weise erläutert, die nicht wohl gestattet, die Stelle<br />

als Nebenbemerkung etwa gelegentlich der exceptio redhibitionis zu be-<br />

trachten, so ist anzunehmen, daß die exceptio annalis im Edikt proponiert<br />

war. Es hatte das auch seinen guten Sinn, zwar nicht für die Fälle, in<br />

denen das Edikt von vornherein actio nur intra annum verhieß — hier war<br />

die exceptio in den Formeln ständig —, wohl aber für die zahlreichen Fälle,<br />

wo die Annalbeschränkung auf Praxis und Jurisprudenz beruhte.<br />

Der praescriptio longi temporis 4 begegnen wir in den Ediktkommentaren<br />

nicht. Gehen auch ihre Spuren bis in das erste Jahrhundert der<br />

Kaiserzeit zurück, 5 so ist doch wohl ihre offizielle Anerkennung erst in der<br />

Zeit der Severe erfolgt. 6 Sie ist ohne Zweifel postediktal.<br />

Ebensowenig gewähren die Kommentare Aufschluß über die berüchtigte<br />

exceptio annalis Italici contractus — c. I (7. 4o) —, an der sich so viele<br />

scharfsinnige Schriftsteller vergebens versucht haben. ? <strong>Das</strong> einzige Zeugnis,<br />

das mit einigem Grund darauf bezogen werden kann — das letzte der von<br />

mir veröffentlichten Straßburger Fragmente aus Ulpians Disputationen —,<br />

ist leider so mangelhaft überliefert, daß auch aus ihm sichere Resultate<br />

nicht zu gewinnen sind. Sollte die Deutung richtig sein, die ich, freilich nur<br />

hypothetisch, dem Fragment gegeben habe, 8 so wäre die exceptio annalis<br />

eine Verjährungseinrede gegenüber der Pfandklage aus einem pignus in<br />

Italia contractum.<br />

2 74. NE PRAEIUDICIUM HEREDITATI FIAT<br />

Ulp. 75,9 Iulian. 50.I°<br />

Idem erit dicendum, et si ea pecunia<br />

petatur, quae pensata dicitur.<br />

2 Vgl. Ulp. 74 (21. I) 59 cf. eod. 38 pr.<br />

Auch hier nimmt Kniep (S. 57) für Gaius<br />

eine abweichende Fassung an. Exceptio in<br />

factum nach erfolgter Redhibition: ( 44 . 1)<br />

1 4, (44 . 4) 5 § 4•<br />

3 (44 . 3) I.<br />

4 BGU I, nr. 267, Straßb. gr. Pap. nr. 22,<br />

Paul. sent. V, 2 § 3 . 4, 5 a § 8, fr. Vat. 7, Marcian.<br />

(44 . 3) 9, Modest. eod. 3.<br />

5 Vgl. die Anführungen bei P. M. Meyer,<br />

ZvgIRW 39, 264.<br />

6 Partsch, die 1. t. pr. (1906) 1o9f.<br />

7 Vgl. aus neuerer Zeit E. D a n z, die<br />

auctor. u. die ann. exc. It. contr. (1876), dazu<br />

Pernice, Jen. Lit. Ztg. 1877, 1 4, Voigt,<br />

XII Taf. II, 5o6 n. 14, Karlowa, in der<br />

Heidetb. Festg. für Bekker (1899) 72f.<br />

8 SZ 27, 71 f.<br />

9 (5.3) 6.<br />

I° (44 . 1) 13.

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