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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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T i t. III. § 9<br />

<strong>Das</strong> Edikt selbst dürfte hiernach folgendermaßen gelautet haben:<br />

QUI I MAGISTRATUM POTESTATEMUE HABEBIT, 2 SI QUID IN ALIQUEM NOUI IURIS<br />

STATUERIT 3 SIUE QUIS APUD EUM QUI MAGISTRATUM POTESTATEMUE 4 HABEBIT,<br />

ALIQUID NOUI IURIS OPTINUERIT, 5 QUANDOQUE POSTEA ADUERSARIO EIDS POS-<br />

TULANTE 6 IPSUM 7 EODEM IURE UTI OPORTEBIT, $ PRAETERQUAM SI QUIS EORUM<br />

QUID CONTRA EUM FECERIT, QUI IPSE EORUM QUID FECISSET.9<br />

Tit. III<br />

§ 9. DE EDENDOI°<br />

Ulp. 4, 11 Paul. 3, 12 Gai. 1, 1 3 Callistr. 1.14<br />

Der Titel de edendo zerfällt in zwei Abschnitte — Editionspflicht des<br />

Klägers, Editionspflicht der Argentarien —, die aber im Edikt keine be-<br />

sondern Rubriken erhalten zu haben scheinen.<br />

Ulp. 4 h. t. I pr.:<br />

Qua quisque actione 15 agere uolet, eam edere 16 debet . . .<br />

Ulp. 4 h. t. I § 2:<br />

Editiones (instrumentorum) 17 sine die et consule fieri debent . .<br />

I In der 2. Aufl. trat ich, nicht ohne<br />

Zweifel (daselbst S. XV), der Meinung Alibrandis<br />

bei, opp. I, 42, daß, entsprechend<br />

der räumlichen Beschränkung der prätorischenKompetenz,<br />

auch das Edikt eine räumliche<br />

Beschränkung habe enthalten müssen.<br />

Indes, es bestand kein triftiger Grund,<br />

warum der Prätor die Vergeltungsmaßregel<br />

auf Verfehlungen innerhalb seiner Diözese<br />

hätte beschränken sollen. Ohne jede Basis<br />

scheinen mir die Vermutungen H. Krügers,<br />

SZ 37, 253f.<br />

2 Diese Worte klingen durchaus ediktal.<br />

Allerdings sagt Ulp. 3 in fr. 1 § 2 h. t.: haec<br />

autem uerba „ quod statuerit qui iurisdictioni<br />

praeest" cum effectu accipimus. Allein es<br />

kommt ihm bei diesem Zitat, wie der Verfolg<br />

zeigt, nur auf das Wort statuerit an; da<br />

nun das Präsens praeest ohnedem nicht im<br />

Edikt gestanden haben kann — es müßte<br />

praeerit heißen —, so sehe ich (anders<br />

Ranchinus) in dem qui iurisdictioni praeest<br />

nur ein Anhängsel des eigentlichen Zitats<br />

„quod statuerit", ein Anhängsel, womit sich<br />

Ulpian die Rekapitulation des längeren<br />

Ediktwortlauts sparte.<br />

3 Ulp. 3 h. t. I § 2, Paul. 3 eod. 2.<br />

4 Ulpian referiert hier ungenau „potestatem<br />

q u e".<br />

5 Ulp. 3 h. t. 3 pr. § I.<br />

59<br />

6 Ulp. 3 h. t. 3 § 2. H r ū z a, z. röm. Amtsrecht<br />

(1907) 11 4, hält das Wort „ quandoque"<br />

für unecht, da der Prätor nur für sein Jahr<br />

ediziere. <strong>Das</strong> Wort bedeutete aber selbstverständlich<br />

„quandoque innerhalb meines<br />

Amtsjahrs".<br />

7 Ulp. 3 h. t. 3 § 3-5.<br />

8 Vgl. Ulp. 3 h. t. 3 § 5: Quod autem a i t.<br />

pr a e t o r, ut is eodem iure utatur ... Paul.<br />

3 (5o. 16) 8 pr.: Verbum „op ortebit" tam<br />

praesens quam futurum tempus significat..<br />

Vgl. S. 6o n. 3.<br />

9 Gai. 1 h. t. 4.<br />

1° D. (2. 1 3), C. (2. 1).<br />

11 h. t. 1, 4, 6, 8, 1 3, (44 . 7) 37.<br />

12 h. t. 2, 5, 7, 9, (9. 2) 40, (12. 2) 1 4, (5o.<br />

16)8 §I. Zu (9. 2) 4o cf. h. t. 10§ 3.<br />

13 h. t. I°.<br />

^4 h. t. 12.<br />

^5 Ulp. 4 (44 . 7) 37, Paul. 3 (5o. 16) 8 § I.<br />

Schrieb Ulpian „formula"? Schwerlich:<br />

arg. 1. c. Vgl. auch W e n g e r, bei Pauly-<br />

Wissowa, s. v. editio I.<br />

16 Ulp. 4 h. t. I § 1.<br />

17 Ulp. 4 h. t. I§ 2-4. N a b e r, obs. 120<br />

(Mnemos. 5o, 26f.) will die Editionspflicht<br />

auf Stipulationsurkunden beschränken, was<br />

m. E. durch fr. 1 § 4 und fr. 2 h. t. nicht'<br />

ausreichend begründet wird.

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