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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. XIV. § 54 -149<br />

echt' und liefern den vollen Beweis für die Richtigkeit der obigen Dar-<br />

legung.<br />

So kam also ein Hinweis auf die responsio, was auch durchaus zweckmäßig<br />

war, überhaupt nur dann in die Formel, wenn der Beklagte die<br />

responsio und damit auch seine Erbenqualität in iure bestritten hatte. 2 Gerade<br />

in diesem Fall verliert aber die fiktizische intentio alles Auffallende.<br />

Wenn schon bei derjenigen actio interrogatoria, die ex responsione<br />

gewährt wird, die fiktizische Fassung als die allein mögliche erscheint, so<br />

drängt sich die gleiche Fassung bei den Aktionen, die wegen falscher<br />

Antwort oder wegen omnino non respondisse gewährt werden, von selber<br />

auf,3 obwohl sie in den Quellen nicht angedeutet ist.4 Die Fiktion lautete<br />

hier: si Ns NS L. Titio heres ex asse esset. 5 Bestritt der Beklagte, die behauptete<br />

Antwort gegeben oder geschwiegen zu haben, so kam es wiederum<br />

zur Einfügung einer exceptio. Ständig dürfte aber in der Formel ex falsa<br />

responsione eine Klausel gewesen sein, die dem Judex zur Pflicht machte,<br />

die Richtigkeit der gegebenen Antwort zu prüfen, vermutlich eine praescriptio,<br />

so daß die ganze Formel ungefähr so gelautet hätte:<br />

E. r. a. si NS NS L. Titio ex maiore Parte quam ex semisse heres<br />

est. Si IV NS L. Titio heres ex asse esset, tum si Nm Nm A, Ao<br />

HS decem milia dare oporteret, iudex Nm Nm (si in iure interrogatus,<br />

quota ex Parte heres esset, resyondit se ex semisse heredem<br />

esse) A o A o rel.<br />

§ 54 . DE IUREIURANDO6<br />

Ulp. 22, 7 Paul. 18, 8 Gai. 5,9 Iulian. 9.I°<br />

<strong>Das</strong> Edikt de iureiurando wird von R u d o r f f (E P§ 8i) sonderbarerweise<br />

als eine Art Anhang zu dem Edikt über die interrogatio an seruum<br />

in potestate habeat behandelt, ein Mißgriff, der sich nicht nur durch den<br />

Gesamtinhalt der Kommentare, sondern schon dadurch widerlegt, daß<br />

A. M. allerdings K a rl o w a, RG II, 1178,<br />

auch Lautner, a. a. O. 79. Auf die uns<br />

hier allein interessierende Frage der Formelfassung<br />

geht L. nicht ein.<br />

2 Nicht irremachen darf die Bezeichnung<br />

der actio als interrogatoria (fr. 1 § 1<br />

h. t.). Auch die Klagen gegen den bonorum<br />

por , wo die Sachlage genau die gleiche ist,<br />

heißen aes possessoriae. S. übrigens S. 1464.<br />

3 Ich halte es nicht für nötig, auch hier<br />

auf die älteren Versuche einzugehen. Vgl.<br />

D e m e l i u s, a.a.O. 286 ff., und gegen dessen<br />

eigenen Versuch wieder: Krüger, a. a. O.<br />

419.<br />

4 Es heißt hier immer nur einfach: in solidum<br />

conuenitur (cf. h. t. I I § 3. 4).<br />

5 Mit ganz unzureichenden Gründen bestritten<br />

von Betti, a. a. O. 403, dessen<br />

eigene Formelrekonstruktion mir nicht verständlich<br />

ist.<br />

6 D. (12. 2). Die dieses Edikt . betreffenden<br />

Quellenzeugnisse sind von denen, die<br />

sich auf die Eideszuschiebung in iure (§ 95<br />

nr. 1) beziehen, scharf zu scheiden. Diese<br />

Scheidung wird schon von R u d o r ff gemacht<br />

und ist von mir in EP = (1883) eingehend<br />

durchgeführt. D e b r a y, NRH 1908, 125,<br />

Biondi, giur. decis. 13 u. a. führen sie irrig<br />

erst auf Dem e 1 i u s, Schiedseid und Beweiseid<br />

(1887) zurück.<br />

7 h. t. 3, 5, 7, 9, 11, 13,19 (falsch inskribiert).<br />

8 h. t. 2, 4, 6 (falsch inskribiert), 8, 10, 17,<br />

20, 22, 26, 28, 30, (25. 2) 14, (44 . 1 ) 5.<br />

9 h. t. 1, 21. Über h. t. 27 vgl. oben S. 132<br />

n. 4.<br />

10 h. t. 12, (44. 2) 24.

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