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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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276<br />

Tit. X`'III. § 104<br />

... proconsul ... siue ... iussu eius, cuius in potestate sit, negotium<br />

gestum fuerit, in solidum eo nomine iudicium pollicetur: siue<br />

non iussu, sed tarnen in rem eius uersum fuerit, eatenus introducit<br />

actionem, quatenus in rem eius uersum fuerit: siue neutrum eorum<br />

sit, de peculio actionem constituit.<br />

Im Album stand zweifellos, wie in den Digesten, die Klausel de peculio<br />

voraus: denn gerade mit Bezug auf sie erörtert Ulpian die allen Klauseln<br />

gemeinsamen Eingangsworte des Edikts. Ulpians Kommentar gewährt<br />

hier folgende Ausbeute.<br />

Ulp. 29 (15. I) I § 2:<br />

Verba autem edicti talia sunt: QUOD CUM E0,' QUI IN ALTERIUS POTES-<br />

TATE' ESSET (es!?), NEGOTIUM GESTUM 3 ERIT.<br />

Die Erläuterung dieser Worte geht (s. n. 2-4) bis fr. 5 § 2 eod. Bei fr. 5<br />

§ 3 beginnt die ausführliche Erörterung über Begriff und Umfang des<br />

„peculium"; sie umfaßt fr. 5 § 3. 4, 7, 9, II, 13, 15, 17, 19 eod. Weiter<br />

kommentiert der Jurist in fr. 21 pr.–§ 2 die Worte „si quid dolo malo eius,<br />

in cuius potestate erit, factum erit quo minus peculii esset".4 Schließlich<br />

finden wir in fr. 21 § 3 den Satz:<br />

Si dominus uel pater recuset de peculio actionem, non est audiendus,<br />

sed cogendus est quasi aliam quamuis personalem (echt?)<br />

actionem suscipere.<br />

Offenbar beziehen sich diese Worte auf den Abschluß der Klausel, der dann<br />

etwa gelautet haben mag: in eum in cuius potestate erit iudicium dabo.<br />

Als Gesamtwortlaut des Edikts bis hierher ergibt sich sonach:<br />

QUOD CUM E Ō, QUI IN ALTERIUS POTESTATE ESSET S (est?), NEGOTIUM GESTUM<br />

ERIT, dumtaxat de peculio et si quid dolo malo eius in cuius potestate<br />

erit factum erit, quo minus peculii esset, in eum, in cuius<br />

potestate erit, iudicium dabo.<br />

Ob die Klausel de in rem uerso einen eigenen Satz bildete oder ob noch<br />

in das obige Edikt selbst hinter „quo minus peculii esset" etwa die Worte<br />

eingeschoben waren „siue quid inde rem eius in cuius potestate erit,<br />

uersum erit", vermögen wir nicht zu entscheiden, da die Kompilatoren die<br />

Kommentare zum edictum triplex, wie oben gezeigt, in verschiedene Titel<br />

geschieden und dabei möglicherweise die ursprüngliche Ordnung der Erörterungen<br />

gestört haben. Sicher ist, daß jene Kommentare gelegentlich<br />

der Klausel de in rem uerso nichts als eben den Begriff „in rem (domini,<br />

patris) uersum" erläutern 6 und daß aus den beiden Klauseln de peculio und<br />

I Ulp. 29 (15. I) 1 § 3. 4, Gai. 9 eod. 2 7 pr.<br />

2 Ulp. 29 eod. 1 § 5 . 6, 3 Pr.-§ 4.<br />

3 Ulp. 29 eod. 3 § 5-ult., 5 pr.-§ 2.<br />

4 Zum Wortlaut vgl. (15. 2) 1 pr.<br />

5 De ante gesto cf. (15. I) 42.<br />

6 Vgl. Ulp. 29 ( 1 5. 3) 1, 3, 5, 7, 10, 13,<br />

Paul. 3o eod. 8, II, Gai. 9 eod. 4, 12.

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