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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Zweite Klausel (quanti uadimonia fiant).<br />

Gai. IV 186:<br />

'fit. VII. § 17-24 81<br />

Et siquidem iudicati depensiue agetur, tanti fit uadimonium, quanti<br />

ea res erit: si uero ex ceteris causis, quanti actor iurauerit non<br />

calumniae causa postulare sibi uadimonium promitti: nec tarnen<br />

pluris quarr partis dimidice nec pluribus quam sestertium centum<br />

milium fit uadimonium:' itaque si centum milium res erit nec iudicati<br />

depensiue agetur, non plus quam sestertium quinquaginta<br />

milium fit uadimonium • 2<br />

Dritte Klausel: QUI SATISDARE COGANTUR UEL IURATO PROMITTANT UEL SUAE<br />

PROMISSIONI COMMITTANTUR. D. (2. 8.).<br />

In dieser Digestenrubrik haben wir ohne Zweifel die dem Bericht des<br />

Gai. IV, 185 entsprechende Ediktrubrik3 vor uns:<br />

Fiunt autem uadimonia quibusdam ex causis pura, id est sine satisdatione,<br />

quibusdam cum satisdatione,4 quibusdam iureiurando,5<br />

quibusdam recuperatoribus suppositis —: eaque singula diligenter<br />

praetoris edicto significantur.<br />

Über das uadimonium recuperatoribus suppositis s. unten.<br />

n. 175. Denkbar wäre übrigens, daß der<br />

I'rätor gegen den Verweigerer des Vadinloniums<br />

sofort missio in bona gewährt<br />

hätte. L. Rubr. cit. beweist nicht dagegen;<br />

denn dort handelt es sich um Munizipalmagistrate,<br />

die missio gar nicht erteilen<br />

konnten, und nur darum, dem Kläger sofort<br />

einen an Ort und Stelle verfolgbaren Anspruch<br />

zu sichern.<br />

Exceptio bei irrig auf höhere Summe<br />

gestelltem Vadimonium: (2. II) 4 § 5. Auf<br />

die vorschriftsmäßige Summe kann aber<br />

natürlich auch hier anstandslos geklagt<br />

werden, weil in eo, quod plus sit, semper<br />

inest et minus. Paul. 6 (5o. 17) 110, welche<br />

Stelle vermutlich hierher gehört. Vgl. Jac.<br />

G othofredus ad h. 1. (opp. min. Lugd.<br />

1 733, p. 1023), Rudorff, ZRG 4, 65 n. 115.<br />

Doch sind auch andere Zusammenhänge<br />

denkbar, vgl. z. B. collatio 14 .6 §1, Gai. III,<br />

224.<br />

2 Cf. Iulian. 2 (2. to) 3 § 4: si a fideiussore<br />

q uinquaginta stipulatus fuero, si in iudicium<br />

reus non uenerit, petiturus a reo centum ...<br />

(2. II) 4 § 5: • • . si iudicio sistendi causa<br />

pluris quam statutum est per ignorantiam<br />

p romissum fuerit . . . Die Interpolationen<br />

ergeben sich von selbst.<br />

3 Die Worte „suae promissioni committantur<br />

a für nicht ediktal zu halten, wie<br />

R udorff (ZRG 4, 63 n. 103) will, sehe ich<br />

keinen Grund.<br />

4 So namentlich das Vadimonium der<br />

<strong>Lenel</strong>, <strong>Das</strong> <strong>Edictum</strong> <strong>Perpetuum</strong>. 3. Aufl.<br />

Stellvertreter. Hierher Paul. 6 (5o. 16) I to<br />

§ 1 (vgl. schon Jac. Gothofredus, opp. min.,<br />

Lugd. 1733, p. ro24f., der freilich an die<br />

cautio iudicatum solui denkt; unrichtig<br />

Rudorff, a. a. O. n. t o6, richtig EP § 212).<br />

Für den procurator praesentis leistet der<br />

dominus selbst das Vadimonium. Hierher<br />

wahrscheinlich (3. 3) 5-7 aus Ulp. 7 und<br />

Paul. 6, Stellen, die von Rudorff, ZRG<br />

4, 7o n. r und EP § 24 4 mißdeutet sind. Ob<br />

auch für den cognitor? Dies wurde von mir<br />

in den früheren Auflagen behauptet, ist aber<br />

keineswegs sicher und jedenfalls durch Gai.<br />

4, Toi nicht bewiesen. Vgl. Wirbel, le<br />

cognitor (191I) I162.<br />

5 Hierher Paul. 6 (2. 8) 16, (12. 2) 15.<br />

Der Eid kommt hier nur als moralische<br />

Verpflichtung und allenfalls strafrechtlich<br />

(Mommsen, Strafr. 586) in Betracht. A. M.<br />

Voigt, Abh. der kgl. sächs. Ges. der Wiss.<br />

VIII, 358 n. 174. Wenger, Papyrusstudien<br />

75, nimmt an, das uadimonium iureiurando<br />

sei nicht durch bloßen Eid, sondern durch<br />

Stipulation und Eid bestellt worden. <strong>Das</strong><br />

ist sehr einleuchtend, wenn es auch durch<br />

die von Wenger angef. Urkunde P. Oxyrr.<br />

II, nr. 26o nicht dargetan werden kann; denn<br />

die in dieser Urkunde erwähnte zweiseitige<br />

Übereinkunft ist sicher kein Vadimonium.<br />

Ebenso wird mit W. als sehr wahrscheinlich<br />

angenommen werden dürfen, daß das uadimonium<br />

recup. supp. durch Stipulation und<br />

Einsetzung des iud. recup. stattfand.<br />

6

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