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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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472<br />

Tit. 32111 § 247<br />

quam quanti ea res erit"?—im Edikt: sponsionem facere permittam;=<br />

die ganze Stelle aber dürfte ursprünglich gelautet haben:<br />

quanti uter iurauerit non calumniae causa se postulare sponsionem<br />

fieri, 2 neque pluris, quam quanti res erit,3 intra annum, quo<br />

primum experiundi potestas fuerit, 4 sponsionem restipulationemque<br />

facere permittam.<br />

3. Edikt über das iudicium Cascellianum siue secutorium nebst<br />

dessen Formel, Gai. IV, 166.:<br />

iudex... requirit ..., uter eorum eum fundum easue aedes, per<br />

id tempus quo interdictum redditur, nec ui nec clam nec precario<br />

possederit . cum iudex id explorauerit et forte secundum me iudicatum<br />

sit, aduersarium mihi et sponsionis et restipulationis summas,<br />

quas cum eo feci, condemnat . . . et hoc amplius, si apud aduersarium<br />

meum possessio est, quia is fructus licitatione uicit, nisi<br />

restituat mihi possessionem, Cascelliano siue secutorio iudicio condemnatur.<br />

Auf die condernnatio „quanti ea res erit" bezieht sich Ulp. 69 h. t. 3 § 11.5<br />

4. Edikt über das iudicium fructuarium nebst Formel, Gai. IV, 169:<br />

Admonendi tarnen sumus liberum esse ei, qui fructus licitatione<br />

uictus erit, omissa fructuaria stipulatione, sicut Cascelliano siue secutorio<br />

iudicio de possessione reciperanda experitur, ita similiter de<br />

fructus licitatione agere: in quam rem proprium iudicium comparatum<br />

est, quod appellatur fructuarium, quo nomine actor iudicatum solui<br />

salis accipit.<br />

In dem iudicium fructuarium darf schwerlich mit Schmidt 6 eine einfach<br />

auf die Lizitationssumme gerichtete actio in factum concepta erblickt werden;<br />

auf diese Weise ist das Wahlrecht zwischen diesem iudicium und der<br />

stipulatio fructuaria unerklärlich. 7 Vielmehr ging das iudicium sehr wahrscheinlich<br />

auf den Ersatz des durch den Ausgang der fructus licitatio dem<br />

Kläger verursachten Schadens 8 (quanti ea res erit), und seine Einführung<br />

beruht auf der naheliegenden Erwägung, daß die Lizitationssumme dem<br />

Kläger mitunter keine hinreichende Entschädigung für den entbehrten<br />

Besitz 9 gewährt hätte, ohne daß ihm doch zugemutet werden konnte, um<br />

Vgl. zur Ausdrucksweise Gai. IV, 171 :<br />

sponsionem facere permittitur. „Actionem<br />

permittam" kommt — interpoliert — in fr.<br />

10 pr. (42. 8) vor, „agere permittam"<br />

nirgends.<br />

2 Gegen den Kalumnieneid D e r n b u r g,<br />

Entwickl. u. Begr. des jur. Bes. im r. R.<br />

(1883)' 22. S. jedoch Ubbelohde, a. a. 0.<br />

II, 105.<br />

3 .Ähnlich beim Vadimonium : Gai. IV, 186.<br />

4 Vgl. Ubbelohde, a. a. 0. I, 497f.,<br />

II, 2oI f. Gegen die Einfügung der Annalklausel<br />

an dieser Stelle, aus nicht zureichen-<br />

den Gründen, N a b e r (obs. 71) Mnem. 24,<br />

176 f.<br />

5 Schmidt, a.a.0. 256f.<br />

6 a. a. 0. 290.<br />

7 Über den Zeitpunkt, wo die Wahl zu<br />

treffen war, s. Ubbelohde, a. a. 0.11, 175.<br />

8 Darum heißt es bei Gai. 1. c. „de fructus<br />

licitatione agere ".<br />

9 Man muß dabei nicht bloß an die vorn<br />

Beklagten gezogenen Früchte denken, die<br />

dieser nach Gai. IV, 167 ohnedies herausgeben<br />

muß, sondern an die Gesamtheit der<br />

Besitzvorteile.

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