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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. VIII. § 35 IOI<br />

der corpora 1 deren statutenmäßiger Vertreter (actor) 2 zugelassen werden<br />

sollte.3 Zweitens scheint er hier ausdrücklich nicht nur diesen, sondern<br />

jedwedem extraneus die D e f e n s i o n gestattet zu haben, Gai. 3 h. t. I§ 3:<br />

et si extraneus defendere uelit [uniuersitatem], permittit proconsul,<br />

sicut in privatorum defensionibus obseruatur.<br />

Dies deshalb, weil für die • ciuitates der gleiche Grundsatz nicht galt.4<br />

Endlich folgte das von Gai. 3 h. t. I § 2 referierte Edikt:<br />

Quod si nemo eos defendat, quod eorum commune erit,,<br />

p o s s i d e r i et [si' admoniti non excitentur ad sui def ensionem] 5<br />

u e n i r e se iussurum proconsul ait.<br />

§ 35• DE NEGOTIIS GESTIS6<br />

Ulp. io, 7 Paul. 9 ,8 Gai. 3,9 Pedius 7, 10 Pomp, 26, 11 Iulian. 3.12<br />

Ulp. 10 h. t. 3 pr.:<br />

Ait praetor: SI QUIS i3 NEGOTIA^ 4 [ALTERIUS] ABSEiVTIS, 15 SIUE QUIS NEGOTIA,<br />

QUAE CUIUSQUE CUM IS MORITUR FUERINT, GESSERIT, 16 IUDICIUM E0 NOMINE<br />

DABO.17<br />

Partsch l8 hat m. E. überzeugend nachgewiesen, daß in dem echten Edikt<br />

statt des überlieferten „alterius" stand: absentis. Wenn dagegen derselbe<br />

1 Arg. Gai. 3 h. t. I § 1, Paul. 9'eod. 6 § 3<br />

Letztere Stelle enthält nicht Ediktinhalt,<br />

sondern Interpretation mit Rücksicht auf das<br />

in § 32 behandelte Edikt und die spätere<br />

Praxis. Vgl. dazu Vat. 335 und fr. 9 ratam<br />

rem (46. 8).<br />

2 Der daneben angeführte „syndicus" ist<br />

itp., vgl. Albertario, bull. 27, 87ff.<br />

3 Die Kommentare nehmen besondere<br />

Rücksicht auf die publicani: Gai. 3 h. t. 1<br />

pr., (5o. 16) 16, Ulp. Io eod. 17 § I.<br />

4 h. t. 8, s. § 33 a. E.<br />

5 Beseler, III, 7.<br />

6 D. (3. 5), C. (2. 18 [19]). Die Fragmente<br />

des Digestentitels zähle ich nach Mommsen.<br />

7 h. t. 1, 3, 5, 7, 9, II, 13, 1 9, (I i. 7) 1,<br />

(22. I) 37, (2 7. 5) 5•<br />

8 h. t. 6, 12, 14, 17, 20, ( 1 7. I) 40, (35 . 2)<br />

41 — gestio negotiorum hereditariorum!<br />

—, wahrscheinlich auch (50. 17) 114, wofür<br />

aber vielerlei Beziehungen denkbar sind.<br />

9 h. t. 2, 21, (I I. 1) 5 cf. eod. 18, 20 pr.,<br />

(17. 1) 41.<br />

1°<br />

cit. h. t. 5 § I i.<br />

11 cit. h. t. 5 § 8, 14.<br />

12 h. t. 29, cit. h. t. 5 § 2, 7 § 3.<br />

13 Ulp. I o h. t. 3 §<br />

14<br />

Ulp. i o h. t. 3 § 2.<br />

^ 5 Ulp. to h. t. 3 § 3-5, ( 2 7. 5) 5. Fr. 3 §4<br />

scheint auf den ersten Blick zwischen fr. 3<br />

§ 3 und 5, im Kommentar zu dem Wort, das<br />

den Geschäftsherrn bezeichnet, nicht an<br />

seinem Platz ; ich hielt den Paragraphen daher<br />

in der I. Aufl. für ein Einschiebsel der Kornpilatoren.<br />

Heute möchte ich vermuten, daß<br />

Ulpian, wie in § 5 die Geschäftsführung für<br />

einen furiosus, so vor § 4 die für einen pupillus<br />

und dessen Haftung mit der actio contraria<br />

berührt — vgl. (27. 5) 5 — und hieranknüpfend<br />

bemerkt hat, daß ein Pupill als<br />

Geschäftsführer nicht hafte (conveniri non<br />

potest). Die Stelle hat eine kleine Literatur :<br />

vgl. besonders Peters, SZ 32, 26o (treffend<br />

gegen EP 2), P a c c h i o n i st. Chironi I, 21t,<br />

Albertario, I.L. 46, 855, Partsch, neg.<br />

gestio (Heid. Sitzgsber. 1913) 10 2. Die Korrektur<br />

des Cujaz (Obs. XIII, 7) — pupilli statt<br />

pupillus — ist sicher unhaltbar.<br />

16 Ulp. to h. t. 3 § 6. Den die negotia<br />

hereditaria betr. Passus des Edikts erklärt<br />

F r es e, mēl. Cornil 355, ausganz unzureichenden<br />

Gründen für eine „grobe" Itp.!<br />

17 Ulp. to h. t. 3 § 7.<br />

18 a. a. O. Zoff. S. auch schon EP 2 S. IoI;<br />

SZ 35, 211. Die Quellenzeugnisse s. bei<br />

Parts ch. Fr. 3 § 8 h. t. ist itp. (Partsch 99),<br />

würde aber auch, wenn echt, nicht gegen<br />

die obige Annahme sprechen; das „da b i -<br />

tur actio" würde auf eine utilis actio<br />

deuten.

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