22.07.2013 Aufrufe

Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

250<br />

4.Ulp. 27 h. t. 18 § r:<br />

Tit. XVII. ;;97<br />

Quod adicitur: „eamque pecuniam cum constituebatur debitam<br />

fuisse" .. .<br />

5. Paul. 2 9 h. t. 17:<br />

Iila uerba „neque fecisset" .. .<br />

Es gilt zunächst, die obigen voneinander mehrfach abweichenden Referate<br />

miteinander kritisch zu vereinbaren. Keinem Bedenken kann es unterliegen,<br />

wenn wir das „fecisset" in der 5. Stelle auf Grund der r, und 2. in<br />

„fecisse", desgleichen, wenn wir das unerträgliche „stetit" der i. auf Grund<br />

der 3. in „stetisse" verwandeln. Ferner dürfte das „neque fecisse" der<br />

i. Stelle schwerlich so kahl dagestanden haben, wie wir es dort lesen, und<br />

es ist gewiß gerechtfertigt, auf Grund der 2. zu ergänzen: neque fecisse<br />

quod constituit. = Die r . Stelle läßt die letzten Worte weg, weil das Schwergewicht<br />

des dortigen Zitats, wie wir aus der Erläuterung in fr. i 6 § 3 sehen,.<br />

lediglich auf den Worten „neque per actorem stetisse" liegt, das Vorhergehende<br />

daher nur summarisch, mit Auslassung des nicht absolut Notwendigen,<br />

angeführt wird.<br />

Immer bleibt das Stück intentio, das wir. auf Grund dieser Emendationen<br />

erhalten, noch sehr auffallend, ja unerträglich:<br />

Si appareat eum qui constituit neque soluere neque fecisse quod<br />

constituit neque per actorem stetisse quo minus fieret quod constitutum<br />

est.<br />

Woher das „si appareat" statt des solennen „si paret"? Wie sonderbar das<br />

„eum qui constituit": ist es glaublich, daß das eigentliche Klagfundament,<br />

der Abschluß des Konstituts, nur in einem Relativsatz ausgesprochen gewesen<br />

sein soll und daß hinter dem constituit das im Edikt ausgedrückte<br />

„se soluturum eoue nomine se satisfacturum esse" fehlte? Und endlich,<br />

was soll das „neque soluere" vor dem „neque fecisse" ? 2<br />

Von allen diesen Bedenken ist am leichtesten das letzte zu beseitigen,<br />

obwohl gerade dieses früher für die ärgste crux gegolten hat. Die Einschiebung<br />

des neque vor soluere wird auf einem Abschreiberversehen beruhen,<br />

das sich sehr einfach aus dem sogleich nachher zweimal folgenden<br />

und darum dem Schreiber im Kopf liegenden „neque" erklärt. Bei Ulpian<br />

hieß es: si appareat(?) eum, qui constituit soluere, neque fecisse usw. Des<br />

fernern ist wiederholt darauf aufmerksam zu machen, daß fr. r6 § 2 h. t.<br />

durchaus kein auf Vollständigkeit Anspruch machendes Zitat ist: damit ist<br />

ohne weiteres erklärt, warum die Grund- und Hauptbedingung der Kondemnation,<br />

das „s. p. Nm Nm .. constituisse" hier fehlt. Endlich aber und hauptsächlich<br />

ist die Frage aufzuwerfen, ob denn das gedachte Zitat auch in dem,<br />

<strong>Das</strong> Wort reum ist Verdeutlichungszusatz<br />

des Juristen oder der Kompilatoren;<br />

vielleicht stand ursprünglich, aus dem Anfang<br />

der Formel rekapituliert, „N m Nm".<br />

2 Karlowa, RG II, 1375, nimmt gleichwohl<br />

in seine Formel wieder unbedenklich<br />

ein „s. p. Nm . . . neque soluere neque<br />

fecisse quod constituit" auf!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!