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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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2q 6 Tit. XIX. § t o8<br />

°Aortet ex Eide bong, = eins iudex Nm N'« A o A° (alterum alten)<br />

c. 2 s. n. y. a.<br />

Die obige Formel darf wohl in allem Wesentlichen als sicher bezeugt gelten.<br />

Ulpian scheint zunächst die actio directa erörtert zu haben, und zwar das<br />

„quis teneatur" (demonstratio) in fr. 6, 8 pr.-§ 5, das „quid ueniat" (intentio)<br />

in fr. 8 § 6-ult., fr. t o pr.-§ t o h. t.; doch sind die Abschnitte nicht ganz<br />

sicher festzustellen. Bei fr. to § t t beginnt die Behandlung der contraria.<br />

Nicht beitreten kann ich Biondi,3 der dem klassischen Recht nur<br />

eine einzige Mandatsformel zuschreibt, mit der intentio „quidquid alterum<br />

alteri d. f. o. e. f. b.", die man unverändert verwendet habe, auch wenn nur<br />

von der einen Seite Ansprüche erhoben wurden. Diese Annahme widerlegt<br />

sich m. E. durch die Erwägung, daß dann die actio mandati (und<br />

ebenso nach B. die actio negotiorum gestorum) ein iudicium duplex gewesen<br />

wäre, die Duplizität also nicht als ein besonderes Charakteristikum<br />

der iudicia diuisoria hätte hervorgehoben werden können. Die Schlüsse<br />

aber, die B. aus der Reihenfolge der Erörterungen in den Kommentaren<br />

des Paulus und Ulpian ziehen zu können glaubt, sind, was ich hier im einzelnen<br />

nicht nachweisen kann, trügerisch.4<br />

Rudorff konstruiert neben der direkten Klagformel noch eine besondere<br />

fiktizische zum Gebrauch der filii familias. In der Tat ist für<br />

diesen Zweck eine utilis actio in den Quellen erwähnt (5. t) 18 § t,<br />

(28. 5) 47 (46) i. f. 5 —, wie auch eine contraria in factum actio — h. t. 12<br />

§ 6. Im Album war aber weder diese noch jene proponiert, wie aus der<br />

Darstellungsweise in den Stellen selbst, ihre Echtheit vorausgesetzt, hervorgeht,<br />

6 und über ihre Fassung sind wir nicht unterrichtet.<br />

Wahrscheinlich ist mir dagegen allerdings eine speziell auf den Rückgriff<br />

der Bürgen berechnete formula in factum concepta der actio contraria.7<br />

Es ist nämlich überaus auffallend, daß Ulpian nach Erledigung<br />

der directa actio zunächst speziell vom Rückgriff der fideiussores und<br />

mandatores handelt (fr. t o § I 1-uh., 12 pr.-§ 6 h. t.) und dann in fr. 12 § 7<br />

Cic. de off, III, 17 § 70, top. 17 § 66.<br />

Gai. III, 155. IV, 62. Ulp. 31 h. t. to pr. ict. 8<br />

§ 9, Paul. 32 h. t. 22 § 4 . S. ferner h. t. 29<br />

§ 4, 59 § 1, (28. 5) 47 (46), C. h. t. II, 12, 14,<br />

20 § I,<br />

2 Rudorff, EP § 112, schiebt ein: nisi<br />

restituat, an sich nicht wahrscheinlich und<br />

durch Cic. pro Roscio Amer. C. 39 § 114<br />

nicht bewiesen.<br />

3 Iud. b. f. 61 f.<br />

4 In Gai. 3 h. t. 4 1 dürfte der erste Satz<br />

„Potest et ab una dumtaxat parte mandati<br />

iudicium darf" schwerlich genau so von<br />

dem Juristen geschrieben sein. Was Gaius<br />

hier hervorheben wollte, war, daß es Fälle<br />

gebe, wo nur der eine Teil ex mandato kla-<br />

gen könne, der andere aber auf die a° n. g.<br />

angewiesen sei. Die Stelle stand bei ihm<br />

unter der Rubrik de negotiis gestis.<br />

5 In der ersten Stelle ist sie itp. (Eisele,<br />

SZ i r, 16, B e s e l er, II, 4), während ich sie<br />

in der zweiten, trotz Costa, Papiniano 4,<br />

34 15 und B o r t o l u c c i, a° utilis 50 1, für echt<br />

halte.<br />

6 Fr. 18 § I cit. „ego semper probaui",<br />

vgl. auch fr. 47 (46) cit. i. f.<br />

7 Vgl. hierzuPartsch, griech. Bürgschrt.<br />

274 1. Nicht widerlegt durch B e s e l e r,<br />

SZ 45, 256. Auch für die actio directa<br />

nimmt eine form. i. f. conc. an Girard,<br />

manuel (6. ed.) 593'.

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