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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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418<br />

Tit. XXXVIII. § 209. 210<br />

Verhielt sich der Befragte der interrogatio gegenüber ganz passiv oder<br />

trat er die Erbschaft innerhalb der Deliberationsfrist nicht an, so wurden<br />

nunmehr zunächst die an zweiter, dritter usw. Stelle Berufenen befragt,<br />

jenem ersten aber die actiones hereditariae denegiert:1<br />

Marcell. h. t. i o:<br />

Si plures gradus sint heredum institutorum, per singulos obseruaturum<br />

se ait praetor id quod de praefiniendo tempore deliberationis<br />

edicit.2<br />

Ulp. 6o (29. 2) 69 i, f.<br />

... intra quem diem nisi aut adeat aut pro herede gerat, denegamus<br />

ei actiones.3<br />

Blieb die Befragung durchweg resultatlos, insofern keiner se heredem esse<br />

respondierte noch auch sonst die Erbschaft antrat, so kam es jetzt endlich<br />

zur bonorum uenditio.<br />

Für den Fall, daß sich die Entscheidung lange hinzog, scheint der<br />

Prätor besondere Vorsorge getroffen zu haben, Ulp. 6o (42. 4) 8:<br />

Si diu incertum sit, heres extaturus nec ne sit, causa cognita permitti<br />

oportebit bona rei seruandae causa possidere, et, si ita res<br />

urgueat uel condicio bonorum, etiam hoc erit concedendum, ut<br />

curator constituatur.<br />

Daß wir es nämlich hier, trotz der nicht darauf deutenden Ausdrucksweise<br />

der Stelle, mit einem Edikt 4 zu tun haben, 5 ergibt Pompon. (28. 5) 23 § 4:<br />

[Et ideo] ait causae cognitionem adiectam propter eos, qui<br />

sine dilatione peregre essent uel aegritudine uel ualetudine ita impedirentur,<br />

ut in ius produci non possint, nec tarnen defenderentur.<br />

§209.210. SISUUSHERESERI7<br />

Ulp. 6o. 6r, Paul. 58, Gai. 2 3, Iulian. 47.<br />

Die Klausel Cui heres non extabit konnte an sich da, wo der Verstorbene<br />

einen suus heres hinterließ, keine Anwendung finden. Infolge<br />

Einführung des beneficium abstinendi wurde sie und zugleich auch das<br />

Edikt de iure deliberandi auf diesen Fall ausgedehnt.<br />

Gai. II, 158:6<br />

(suis et necessariis heredibus) praetor permittit abstinere se ab<br />

hereditate, ut potius parentis7 bona ueneant.8<br />

A.M. S o l a z z i, spat. delib. B.<br />

2 Hierher Ulp. 6o (29. 2) 69, Paul. 57 eod.<br />

70, (28.5) 5 8 [57].<br />

3 Nicht unberührt, aber sachlich m. E.<br />

durchaus glaubwürdig.<br />

4 Kommentar dazu enthält, außer Ulp. 1. c.,<br />

noch Paul. 57 (4 2. 4) 9, (29. 2) 7o § 1, (4 2. 7)<br />

i, Pompon. i ad Sab. (28. 5) 23 § 2-4. Vgl.<br />

ferner (z. 12) 2. [0. 37.<br />

5 A. M. anscheinend R a m a d i e r, a. a.<br />

6 Vgl. C. Gregor (6. 18) 1 = C. Iust.<br />

(5 . 5 1) 4.<br />

7 Gai. 23 (5o. 16) 51?<br />

8 <strong>Das</strong> Edikt war wohl fiktizisch gefaßt:<br />

perinde ac si is heres non esset. Vgl. (29.2)<br />

99, wo notwendig eine fiktizische Formel<br />

unterstellt werden muß. S. auch (42.5) 4 v.<br />

„perinde . • . ac si is heres institutus non<br />

esset" (es liegt hier aber nicht der Fall unseres<br />

Edikts vor).

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