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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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232 Tit. XVII. § 95<br />

<strong>Das</strong> Eingeklammerte ist zwar höchstwahrscheinlich nachklassischen Ursprungs,'<br />

der Bericht aber trotzdem durchaus glaubwürdig. Aus der ausdrücklichen<br />

Nennung des Kommodats und Pignus geht hervor, daß die im<br />

Album erst erheblich später folgenden actiones depositi, fiduciae usw. nicht<br />

mehr unter dem Titel de rebus creditis standen. Die zwischen der actio<br />

pigneraticia und depositi eingeschobenen Edikte über die sog. adjektizischen<br />

Klagen verdanken diese Stellung ohne Zweifel der Auffassung als Anhang<br />

zu dem Titel de rebus creditis. Ob sie im Edikt unter besonderem Titel<br />

standen oder nicht, ist eine Frage von untergeordneter Bedeutung. Ich<br />

halte ersteres aber deshalb für das wahrscheinlichere, weil sonst doch fr. i<br />

§ r cit. auch auf diese Edikte hingewiesen haben würde.<br />

§ 95. SI CERTUM PETETUR2<br />

Ulp. 26.3 27,4 Paul. 28, 5 Gai. 9,6 Iulian. r o.7<br />

Die Rubrik Si certum petetur 8 umfaßte folgende Stücke: das Edikt<br />

über die Eideszuschiebung,9 die Formel der condictio certae pecuniae, die<br />

dazugehörige sponsio et restipulatio tertiae partis, endlich auch die Formel<br />

oder, wenn es, wie wahrscheinlich, deren zwei gab, die Formeln der condictio<br />

certae rei. Die letzte Behauptung steht zwar im Widerspruch mit<br />

Ulp. 27 (13. 3) 1 pr.:<br />

Qui certam pecuniam numeratam petit, illa actione utitur „si certum<br />

petetur": qui autem alias res, per triticariam condictionem<br />

petet.<br />

Denn danach scheint es, daß als certum im Sinn der Rubrik nur die certa<br />

pecunia, nicht auch die certa res gegolten hätte. Allein ich halte es für<br />

zweifellos — und seit dem Erscheinen der r. Aufl. ist das wohl allgemein<br />

angenommen —, daß wir es hier mit einer Interpolation zu tun haben.<br />

Wie hätte der Prätor die condictio triticaria, d. i. einen Fall der condictio<br />

certae rei (s. unten S. 239), aus der Rubrik „ si certum petetur " aus-<br />

I Pringsheiln, Festschr. <strong>Lenel</strong> 269.<br />

2 D. (12. i) de rebus creditis, si c e r t u m<br />

p e t et u r et de condictione. C. (4. 2) s i c e rt<br />

um p e t a t u r, cf. C. Gregor. (3. 12). C.<br />

Theod. (2. 27), (2. 29).<br />

3 h. t. I, 7, 9, 11, 13, (12. 2) 18, 23, 2 5, 34,<br />

(12.4) 1, 3, (12. 5) 2, 4, (12. 6) 1, 26, (2. 14)<br />

5 1 , (5• 1) 61, (33 . 2) 7, (4 2. 3) 8, (45 . 1 ) 48,<br />

(50. 17) 41; fr. Vat. 266.<br />

4 ( 1 3 . 3) 1, 3, (13. 1) 8.<br />

5 h. t. 2, 6, (12. 2) 24, 35. § 4•<br />

6 ( 1 3. 3) 4, (50. 17) 42 cf. Paul. sent. II,<br />

7 h. t. 1 9, (12. 2) 39, ( 1 2. 4) II, (12. 6)<br />

20, 32, cit. h. t. 9 § 8, (12. 1) 18, 34 § 3, (12. 6)<br />

26§7.12.<br />

8 N a b e r, obs. 18 (Mnemos. 20, 18o),<br />

hält die Worte „si certum petetur" für keine<br />

bloße Rubrik, sondern für den Anfang eines<br />

Ediktsatzes, den er mit „ita formulam concipito(?)"<br />

ergänzt. Es fehlt für eine solche<br />

Annahme jeder haltbare Grund.<br />

9 Im Codex steht die Rubrik „de reb.<br />

cred. et de iureiur." (4. 1) vor der Rubrik<br />

„Si certum petatur" (4.2). Daraus darf nicht<br />

geschlossen werden, daß das Eidesedikt<br />

überhaupt nicht unter unsere Rubrik gehöre,<br />

aber vielleicht, daß unter unserer<br />

Rubrik das Edikt über den Eid an der<br />

Spitze stand.

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