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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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358<br />

Tit. XXV. § 160<br />

des Patrons waren zur hereditas legitima liberti und also auch zur b. p.<br />

unde legitimi nicht berufen. Der Prätor hat aber zweifellos beide<br />

berufen,/ und wo anders sollte er dies getan haben als eben in der Klasse<br />

tum quem ex familia? 2 Hat nun aber der Prätor einmal den Weg der<br />

rescissio capitis deminutionis betreten, in unserer Klausel neben der wirklichen<br />

auch die fingierte familia patroni berufen, so ist es:<br />

3 . überaus wahrscheinlich, daß er hier auch des parens manumissor<br />

des Patrons gedachte, der ja nur infolge der capitis deminutio des Patrons<br />

nicht zu dessen familia i. e. S. gehört, und für diese Vermutung spricht<br />

entscheidend die in § i6o zu betrachtende Klausel: 3 denn wie konnte der<br />

Prätor die parentes patroni patroni berufen, wenn er nicht zuvor den parentes<br />

patroni Erbrecht gewährt hatte?<br />

Nur nebenbei sei bemerkt, daß in unserer Klasse, ganz wie in der<br />

Klasse Unde cognati, sukzessive Berufung stattgefunden zu haben scheint.4<br />

Auch hierin läge ein Gegensatz zur Klasse Unde legitimi.5<br />

§ i6o. UNDE PATRONUS PATRONI<br />

§ 3 I. (3 . 9):6<br />

... praetor ... dat bonorum possessionem . . . sexto patrono et<br />

patronae (patroni patronae ins. 2) liberisque eorum et parentibus.<br />

Ulp. XXVIII, 7:<br />

quinto patrono patronae, item liberis yarentibusue patroni patro-<br />

naeue.<br />

Coll. XVI, g § i:<br />

Post familiam patroni uocat praetor patronum et patronam, item<br />

liberos et parentes patroni et patronae.<br />

Vgl. auch C. (6. 4) 4 § 23.<br />

Auch der Inhalt dieser Klausel ist bekanntlich überaus bestritten.?<br />

M. E. sind hier berufen:<br />

z. Patronus patronaue patroni patronae.<br />

2. Die liberi und parentes dieses zweiten Patrons.<br />

Liberi und parentes aber sind hier nur die agnatischen oder bloß durch<br />

capitis deminutio von der Agnation ausgeschlossenen Deszendenten und<br />

Iulian. 27 (38. 2) 23 pr., Pompon. eod. 2<br />

§ 2, arg. (3 8. 4) 3 § 4 . 5, C. (6. 4) 4 §23. Über<br />

diese c. vgl. Huschke, a. a. 0. 74 n.<br />

2 Bei Iulian. 27 fr. 23 pr. cit. sind die<br />

Worte „ut legitimus" eine m. E. handgreifliche<br />

Interpolation. So auch schon Förster<br />

in ZfgeschRW 5, 61 n. 14.<br />

3 Dagegen darf der in c. 4 § 23 (6. 4) gebrauchte<br />

allgemeine Ausdruck „zovs Ēs<br />

deArvoyovias avrov (st) y y E v E L s" nicht als<br />

unterstützender Beweis für obige Hypothese<br />

angeführt werden. S. Huschke a. a. 0.<br />

4 Arg. Iulian. 27 (38. 2) 23 § 1: nepotes<br />

non admittentur, quamdiu filius esset.<br />

5 Wenigstens nach der richtigen und<br />

auch wohl herrschend gebliebenen Ansicht.<br />

Gai. III, 28, I. (3. z) § 7.<br />

6 <strong>Das</strong> Referat in I. eod. § 6 (5) ist zweifellos<br />

mißverständlich.<br />

7 Vgl. Leist, a.a.O. 363ß:,Alibrandi,<br />

opp. I, 96.

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