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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. V. § II 65<br />

Praetor ait: PACTA CONUENTA, I QUAE NEQUE DOLO MALO 2 NEQUE ADUERSUS<br />

LEGES PLEBIS SCITA SENATUS CONSULTA EDICTA DECRETA 3 PRINCIPUM NEQUE<br />

QUO FRAUS CUI EORUM FIAT FACTA ERUNT, 4 SERUABO.<br />

Tit. V<br />

DE IN IUS UOCANDO 5<br />

§ I. IN IUS UOCATI UT EANT AUT UINDICEM DENT6<br />

Ulp. 5, 7 Paul. 4,8 Gai. 1,9 Callistr. I.10<br />

Die Hauptschwierigkeit, die sich unter dem Titel de in ius uocando<br />

der Rekonstruktion bietet, liegt in der Rolle, die der V i n d ex hier im<br />

Edikt spielt. Die Stellung eines Vindex war nach dem Edikt, das sich<br />

hier höchstwahrscheinlich an altes Zivilrecht anschloß, das Mittel, und<br />

zwar das einzige Mittel, wodurch sich der in ius uocatus der Folgepflicht<br />

entziehen konnte. II Allerdings haben die Kompilatoren der Digesten überall,<br />

wo im Edikt und in den Kommentaren vom Vindex die Rede war, statt<br />

dessen einen „fideiussor iudicio sistendi causa datus" eingefügt; allein die<br />

grobe Interpolation läßt sich, wenn irgendwo, so hier fast mathematisch<br />

nachweisen. Gaius IV, 46 berichtet von einer unter dem Titel de in ius<br />

uocando proponierten Formel „aduersus eum qui in ius uocatus neque<br />

uenerit neque uindicem dederit". Vergleicht man hiermit die Digestenrubrik<br />

(2. 6) „in ius uocati ut eant aut satis uel cautum dent", so liegt auf<br />

der Hand, daß die letztere interpoliert ist und daß die Rubrik im Album<br />

(wie auch Rudorff annimmt) lautete: in ius uocati ut eant aut uindicem<br />

dent. Dann aber muß sich auch der unter dieser Rubrik in den Digesten<br />

auftretende fideiussor iudicio sistendi causa datus in den Vindex verwandeln<br />

und darf nicht etwa in das Gebiet des im Album erst viel später —<br />

Ulp. 7, Paul. 6. 7, Gai. 2 — behandelten Vadimoniums hineingezogen werden.I2<br />

Aber nicht bloß durch den Bericht bei Gai. IV, 46, auch aus dem in den<br />

Ulp. 4 h. t. 7 § 8 ; Prob. 5, 1 4 : P. C. = pactum<br />

conuentum. Cf. ad Herenn. II, 13 § 20,<br />

Cic. de partit. orat. 37 § 13o, de orator. II, 24<br />

§ Ioo und sonst oft, Gai. III, 179. IV, 119,<br />

I21, I22.<br />

2 Ulp. 4 h. t. 7 § 9-1I.<br />

3 Decreta fehlt im Flor. durch Abschreiberversehen,<br />

vgl. schol. 20 bei Heimb. Basil. I,<br />

569: ij Bsxg Ērov 'Sixrov ßaottaxov. Hiernach<br />

Mommsen-Rudorff: decreta edicta. S.<br />

aber (3. 1) 1 § 8, (4 . 6) 1 i, f.<br />

4 Von fr. 7 § 13 h. t. an behandelt Ulp. 4<br />

die Lehre von den erlaubten und unerlaubten<br />

pactis.<br />

5 D. (2. 4), C. (2. 2). Der Titel ist bezeugt<br />

L e n el , <strong>Das</strong> <strong>Edictum</strong> <strong>Perpetuum</strong>. 3. Aufl.<br />

bei Gai. IV, 46, sowie in (3. i) 1 § I I. Zur<br />

Einleitung des ganzen Titels mögen Ulp. 5<br />

(2. 12) 2 und (40. 2) 8 gehören.<br />

6 D. (2. 6) in ius uocati ut eant aut satis<br />

uel cautum dent. Cf. Gai. IV, 46.<br />

7 (2. 4) 2,4, 8, to, 24,(2.8)2,(5.1) 5,(42.4)2.<br />

8 (2. 4) 1,5, 7,9, I I , (2. 6) 3, (2. 8) 4, (47. io)<br />

23, (50. 17) Io8.<br />

9 (2. 8 ) 3, 5, (5 . I ) 4 cf. (2. 4) 8 pr.<br />

10 (2. 6) 2.<br />

II Vgl. hierzu und zum folgenden meine<br />

Abhandlungen in SZ 2, 43 ff.; 25, 232ff.<br />

12 Damit erledigen sich die Konjekturen<br />

V o i g t s in den Abh. der kgl. sächs. Ges.<br />

der Wiss. VIII, 357ff.<br />

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