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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. XXXI. § 178 379,<br />

weise Versagung des Freiheitsschutzes in gewissen Fällen, von denen<br />

wir wohl nur einen Teil kennen. Dies ergibt sich klar aus Ps. Dos. 8:<br />

Item, ut possit habere seruus libertatem, talis esse debet, ut praetor<br />

sie proconsul eins libertatem tueatur: nam et hoc lege Iunia cautum<br />

est. sunt autem plures causae, in quibus non tuetur .praetor<br />

uel proconsul libertatem I .. •<br />

In republikanischer Zeit scheint zu diesen „plures causae" namentlich der<br />

Fall gehört zu haben, daß der Freigelassene sich weigerte, das eidliche.<br />

Frondenversprechen zu wiederholen, das er als Sklave geleistet hatte.2.<br />

Daß dieser mittelbare Zwang zur Eidesleistung noch in der Kaiserzeit geübt<br />

wurde, ist nicht erweislich. Sichere Fälle, in denen der Prätor die<br />

proclamatio in libertatem versagte, sind bei Ulp. 5 4, Paul. 5o erörtert, vgl.<br />

S. 382 n. 3.<br />

§ 1 7 B. SI EX SER UITUTE IN LIBERTATEM PETATUR<br />

Ulp. 54,3 Paul. 50,4 Gai. ad ed. pr. urb. h. t. (lib. 1), 5 Iulian. 43.6<br />

Der Freiheitsprozeß führt zu verschiedenen formularen Gestaltungen,<br />

je nachdem die adsertio ex seruitute in libertatem oder umgekehrt ex<br />

libertate in seruitutem stattfindet. Nach der herrschenden Meinung gewährt<br />

der Prätor in beiden Fällen Präjudizialformeln, und zwar im erstgedachten<br />

Fall ein praeiudicium "an Pamphilus über sit (ex iure Quiritium) ", 7 im<br />

zweiten ein solches über die Frage, ob Pamphilus Sklave (des Klägers) sei,<br />

— in welcher Fassung, darüber sind die Ansichten geteilt.'<br />

Was nun zunächst jenes erste praeiudicium betrifft, so haben wir dafür<br />

drei Quellenzeugnisse: § i 3 I. (4. 6), Theophilus ad h. 1., Diocl. et Maxim.<br />

C. h. t. 2 I.<br />

Die Institutionenstelle lautet:<br />

Praeiudiciales actiones in rem esse uidentur, quales sunt, per quas<br />

quaeritur, an aliquis liber uel an libertus sit, uel de partu agnoscendo.<br />

ex quibus fere una illa legitimam causam habet, per quam<br />

quaeritur, an aliquis liber sit: ceterae ex ipsius praetoris iurisdictione<br />

substantiam capiunt.<br />

Hierbei muß jedenfalls auch an Fälle<br />

legitim erlangter Freiheit gedacht werden.<br />

z Cic. ad Att. VII, 2, 8: uetus illud Drusi,<br />

ut ferunt, praetoris in eo qui eadem liber<br />

non iuraret ...Dazu Wlassak, SZ 28, 4rf.,<br />

54 ff. Als wörtliches Zitat aus dem Drusischen<br />

Edikt fasse ich übrigens obige Worte<br />

nicht auf (anders Wlassak, a. a. O. 55);<br />

dazu scheint mir der Konjunktiv iuraret<br />

nicht zu stimmen.<br />

3 h. t. r, 3, 5, 7, (48. i8) 12, (49• 14) 7.<br />

4 h. t. 23.<br />

5 h. t. 2, 4, 6, (lo. 4) 13.<br />

6 (43 . 8) 6.<br />

^ Cic. pro Caec. c. 33 § 96.<br />

8 Bethmann-Hollweg, CP II, 335:<br />

s. p. Titium seruum Ai A i esse. Rudorff,<br />

EP § 179: s. p. illum hominem q. d. a.<br />

seruum esse. Offenbar am ansprechendsten<br />

Bekker, Aktionen I, 284 n. 29: s. p. Pamphilum<br />

Agerii esse.

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