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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. XXXVI. § 198 495<br />

Was von dem procurator praesentis, gilt ebenso auch von dem Tutor<br />

und Kurator. Daß die Übertragung der actio iudicati auf den Mündel<br />

nicht im Edikt festgesetzt war, ergibt sich direkt aus fr. 2 pr. (26. 7) und<br />

c. i (5 . 39).'<br />

Noch viel weniger ist an ein besonderes Edikt hinsichtlich des actor<br />

municipum zu denken (41. i) 4 § 2:<br />

Actor municipum potest rem iudicatam recusare: in municipes enim<br />

iudicati actio dabitur.<br />

<strong>Das</strong> „dabitur" klingt sicherlich nicht nach ausdrücklicher prätorischer Verheißung.<br />

So wird denn auch in fr. 6 § 3 (3 . 4) die Nichtgewährung der<br />

ā.ctio iudicati an den actor lediglich auf seine Ähnlichkeit mit dem Kognitor<br />

gestützt:<br />

actor itaque iste cognitoris 2 partibus fungitur et iudicati actio ei ex<br />

edicto non datur nisi in rem suam datus sit.<br />

Ex edicto non datur: d. h. nicht etwa, daß sie ihm durch besondere Ediktregel<br />

versagt werde, sondern daß sie, obwohl an sich ex edicto zuständig,<br />

ihm gleichwohl nicht gewährt werde.<br />

Sonach bleibt als letzter möglicher Inhalt eines Edikts „quibus<br />

cati actio detur" nur noch der Satz übrig, daß aus Prozeßführung eines<br />

K o g n i t o r die actio iudicati für und wider den Herrn gewährt werde.3<br />

Allein ist die Existenz eines solchen Edikts möglich, so ist sie darum noch<br />

nicht bewiesen. Die Gewährung der actio iudicati für und wider den Herrn<br />

fand auch in diesem Falle nur causa cognita statt: war der cognitor in rem<br />

suam bestellt, so wurde sie für und wider ihn selbst gewährt, und ebenso<br />

durfte er sie dann nicht ablehnen, wenn er sich liti obtulit 4 Diese Präjudizialpunkte<br />

konnten aber nur durch prätorische Kognition erledigt<br />

werden, vgl. fr. Vat. 331:5<br />

Quoniam praesentis procuratorem pro cognitore placuit haben,<br />

domino causa cognita dabitur et in eum iudicati actio.<br />

Bleibt also noch die Möglichkeit eines Edikts des Inhalts: causa cognita<br />

domino et in dominum actionem dabo. Aber auch ein solches wird unwahrscheinlich<br />

durch die Ausdrucksweise in fr. Vat. 317 i. f. Hier heißt<br />

es zuerst:<br />

cognitore ... interueniente, iudicati actio domino uel in dominum<br />

datur: non alias enim cognitor iudicati experietur uel ei actioni<br />

subicietur, quanz si in rem suam cognitor factus sit.<br />

Und nun wird im Gegensatz dazu hervorgehoben:<br />

Die Itp. in beiden Stellen (S o l a z z i, 2 Dig. procuratoris.<br />

,bull. 22, I 2. 23f.) spielt für diese Frage keine 3 Fr. Vat. 317.<br />

Rolle. Vgl. auch die Ausdrucksweise in 4 (42. i) 4 pr.<br />

fr. 15 i. f. (2. r r) — „probatum est" —; in 5 Dazu Ei s e l e , a. a. O. 85, wo auch über<br />

fr. 4 § r (42. r) ist „idcircoque rel." frei- C. Th. (2. 12) 7.<br />

lich itp.

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