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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. \TIL § 17-24 83<br />

Sechste Klausel: Quas personas sine permissu praetoris uadari non<br />

liceat.<br />

Gai. IV 187:<br />

Quas autem personas sine permissu praetoris impune in ius uocare<br />

non possumus, easdem nec uadimonio inuitas obligare possumus<br />

praeterquam si praetor aditus permittat.<br />

Hieran könnte sich eine andere Bestimmung geschlossen haben, worin der<br />

Prätor das uadimonium domum faciendum vorsah, für den Fall, daß der in<br />

ius uocatus ein ius domum reuocandi nachwies. Darauf gehen Ulp. 7 (5.1) 7,<br />

Gai. 2 eod. B. Doch können hier auch anderweite gesetzliche Vorschriften<br />

kommentiert sein, die die Juristen in ihre Erörterung hereinzogen.<br />

Sieb e n t e Klausel: DE EO PER QUEM FACTUM ERIT, QUO MINUS QUIS UADI-<br />

MONIUM I SISTAT. (D. (2. I O).<br />

<strong>Das</strong> Edikt lautete etwa (s. Iulian. 2 h. t. 3 pr.):<br />

In eum, qui DOLO MALO FECISSE 2 dicetur, quo minus quas uadimonium<br />

sisteret, quanti actoras interfuerit 3 uadimonium szstz; 4 a. d.<br />

Kommentar hierzu oder zu der entsprechend proponierten Formel enthalten:<br />

Ulp. 7 (2. io) 1, (48. io) 25 cf. h. t. I § 2; Paul. 6 h. t. 2, (50. 17) I I o § 2; 5 Gai. 2<br />

(50. 17) I 11;6 Iulian. 2 (2. Io) 3.<br />

Eine noxalis actio war nicht proponiert, wurde aber von der Praxis<br />

gewährt: Ulp. 7 h. t. 1 § 5. —<br />

Die bisher betrachteten Klauseln, soweit sie überhaupt durch den<br />

Paulinischen Ediktkommentar belegt werden konnten, gehören alle noch<br />

zu Paul. 6, die unten nächstfolgende bereits zu Paul. 7. Es restieren aber<br />

noch einige wenige Stellen aus Paul. 6, für die sich eine bestimmte Beziehung<br />

im obigen nicht ergeben hat. Diese müssen hier zunächst daraufhin<br />

geprüft werden, ob sie Anlaß zur Annahme weiterer uns unbekannt<br />

gebliebener Klauseln geben.<br />

(50. 17) 110 § 3:<br />

Ubi uerba coniuncta non sunt, sufficit alterutrum esse factum.<br />

Offenbar bezieht sich das Fragment auf einen der zahlreichen Fälle, wo<br />

die Formelsprache Alternativen unter Weglassung der Alternativpartikel<br />

ausdrückt. Sicher verfehlt ist daher Rudorf f s7 Versuch, aus der Stelle<br />

auf ein ui doloue malo in der actio poenalis unserer siebenten Klausel zu<br />

konjizieren: daß ein „ui doloue malo" alternative Bedeutung habe, darüber<br />

dürfte Paulus wohl schwerlich ein Wort verloren haben. Die spezielle<br />

D.: in iudicio.<br />

2 Ulp. 7 (z. to) I § I ff.<br />

3 Nicht bloß „quanti uadimonium factum<br />

erit": Iulian. 2 (2. io) 3 pr. §4.<br />

4 Beseler, Beitr. 4, 301, zieht, ich weiß<br />

nicht aus welchem Grunde, dieser Fassung<br />

die unklarere „quanti ea res fuit" vor.<br />

5 Cf. h. t. 2, dazu (9. 4) 3 i. f. Mißdeutet<br />

ist fr. HO§ 2 cit. von R u d o r ff, ZRG 4, 70<br />

n. 3, EP § 25 2, wohl auf die Autorität des<br />

Jac. Gothofredus (opp. min. c. 1 025) hin.<br />

6 Fr. tu pr. cit. geht auf die Frage der<br />

doli capacitas des Pupillen mit Bezug auf<br />

das Erfordernis „dolo malo fecisse".<br />

7 EP § 25 2, jedenfalls nach Jac. Gothofredus<br />

ad h. 1. (opp. min. c. ro26ff.).<br />

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