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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. VIII. § 26<br />

Unzulässigkeit der Stellvertretung bei Popularklagen sich aus deren Natur<br />

fast mit Notwendigkeit ergibt, sich also leicht in Praxis und Wissenschaft<br />

festgestellt haben kann, auch nirgends auf das Edikt zurückgeführt wird,'<br />

so glaube ich, daß entschieden mehr für die Verneinung der Frage spricht..<br />

§ 26. Q UI NE DENTUR CO GNITORES<br />

Ulp. 8, 2 Gai. 3.3<br />

Fr. Vat. 322 (ict. 323):<br />

Uerba autem edicti haec sunt: Alieno nomine item per alios agendi<br />

potestatem non faciam in his causis in quibus ne dent cognitorem<br />

neue dentur edictum comprehendit.4<br />

<strong>Das</strong> Edikt machte unter den Gründen der Unfähigkeit zur Kogniturübernahme<br />

einen Unterschied: gewisse Personenklassen können selbst mit<br />

Willen des Prozeßgegners keine Kognitur übernehmen, andere nur dann<br />

nicht, wenn der Gegner sie zurückweist.<br />

Zur ersten Kategorie gehören vor allem die m i l i t e s ,5 denen die<br />

Kognitur ja nicht im privaten Interesse der Gegenpartei, sondern aus<br />

dringenden Gründen der publica utilitas verschlossen ist.<br />

Ulp. 8 h. t. 8 § 2:<br />

Milites autem, nec si uelit aduersarius, cognitores [D.: procuratores]<br />

dari possunt ..., excepto eo qui in rem suam cognitor [D.:<br />

procurator] datus est uel qui communem causam omnis sui numeri.<br />

persequatur uel suscipit .. .<br />

dazu Thalel. bei c. 7 h. t. in Basil. VIII, 2, 81 (nach Heimbach) :<br />

. . . in aliis personis (Ēv ,ukv ?LUocs rtai neoacv2ots) prohibitis<br />

praetor addidit eos non inuito aduersario fieri procuratores: sed in<br />

milite insuper adiecit eum nec uolente auf permittente aduersario<br />

ad alienam litern accedere.<br />

War die Eigenschaft des Vertreters als miles unstreitig, so wurde er schon<br />

in iure zurrückgewiesen; war sie streitig, so überwies der Prätor die<br />

Kognition darüber dem Geschworenen dadurch, daß er die Formel nur<br />

mit einer entsprechenden exceptio genehmigte, ohne einen Antrag des<br />

Beklagten abzuwarten. Die letztere Annahme widerspricht zwar der<br />

früheren und in der ersten Aufl. auch von mir noch festgehaltenen (erst im<br />

ed. perp. verlassenen) Meinung, wonach Exzeptionen immer nur auf Antrag<br />

des Beklagten gewährt worden wären. Diese Meinung hat aber keinerlei<br />

Stütze in den Quellen, 6 und unsere exceptio ist ausdrücklich bezeugt durch<br />

Auffallend ist nur, daß in dem Vat. 322<br />

z itierten Edikt die Rede ist von causis,<br />

in quibus, ne dent cognitorem neue dentur,<br />

edictum comprehendit. Vgl. jedoch die<br />

Er läuterung hierzu in Vat. 323.<br />

2 h. t. 8 § 2.<br />

3 (3. I) 7.<br />

91<br />

4 Vgl. Quint. I. O. III, 6 § 71: Non licet<br />

tibi agere mecum: cognitor enim fieri non<br />

potuisti . . . iudicatio est an potuerit.<br />

5 C. h. t. 13 : „ratio perpetui edicti".<br />

6 S. jetzt auch H öl der, Arch. f. civ. Pr.<br />

939 57 f.

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