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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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238<br />

Tit. XVII. § 95<br />

Entferntesten nicht bestritten werden soll, daß die actio ex testamento auf<br />

„ex testamento dari oportere" intendierte,' keineswegs aber, daß auch die<br />

auf Grund einer stipulatio certi erhobene actio certae creditae pecuniae die<br />

causa nannte.2<br />

3<br />

Gai IV, 171:<br />

... ex quibusdum causis sponsionem facere permittitur, ueluti de<br />

pecunia certa credita ... tertiae partis.<br />

Gai. IV, 13:<br />

... periculosa est actio certae creditae pecuniae propter sponsionem<br />

qua periclitatur reus si temere neget, (et) restipulationem qua periclitatur<br />

actor si non debitum petat.<br />

Vgl. Gai. IV, 180. 18 I. Cic. pro Roscio com. c. 4 § i o, c. 5 § 14. L. Rubria<br />

C. 2 I.<br />

In die Digesten ist nur eine Stelle aus den Kommentaren übergegangen,<br />

die auf diese sponsio wahrscheinlichen Bezug hat: Ulp. 26<br />

(50. 17) 41 pr. rechtfertigt den Restipulationszwang mit folgenden Worten:<br />

Non debet actori licere quod reo non permittitur.<br />

Vielleicht ist auch in fr. 41 § 1 eod.:<br />

In re obscura melius est fauere repetitioni quam aduenticio lucro<br />

mit .den letzten Worten die Sponsionssumme gemeint; dies ist aber ganz<br />

unsicher, und der Zusammenhang muß dahingestellt bleiben.<br />

Die Sponsionen lauten bei Rudorff (EP § 93): 3<br />

Si pecuniam certam creditam, q. d. a., mihi debes, eam pecuniam<br />

cum tertia parte amplius dare spondes?<br />

Si pecuniam certam creditam, q. d. a., non debitam a me petiueris,<br />

eius pecuniae tertiam partem dare spondes?<br />

Diese Vorschläge sind unannehmbar. Nicht das Schuldig- oder Nichtschuldigsein<br />

war die gesetzte Bedingung der Sponsion, sondern der Sieg<br />

oder das Unterliegen im Rechtsstreit: 4 also etwa „si secundum me iudicatum<br />

erit". 5 Die Sponsionssumme aber wird sowohl bei Gai. IV, 171 als bei Cic.<br />

pro Roscio com. c. 4 § 10 übereinstimmend als Teil der eingeklagten<br />

Summe bezeichnet 6sponsio tertiae partis, legitimae partis —: es geht<br />

Cf. § 170.<br />

2 S. auch Baron, a. a. O. 127f.<br />

3 Der Sache nach übereinstimmend mit<br />

Rudorff sind die Vorschläge P u n t s c h a r t s,<br />

grundges. Civilrecht der Römer 191.<br />

4 Vgl. Gai. IV, 180 v. „si causam non<br />

tenuerit". S. auch Zimmern, CP 170,<br />

Baron, a.a.O. 183.<br />

5 Cic. pro Roscio com. c. 5 § 14. 15. Si a<br />

L. Titio secundum me iudicatum erit? Vgl.<br />

Wlassak, SZ9, 382f. und gegen ihn Karlowa,<br />

RG II, 595 n. 2.<br />

6 Auch bei Cic. pro Roscio com. c. 5 § 14<br />

muß es heißen: pecunia petita est certa,<br />

cuius tertia parte sponsio facta est. Die<br />

handschriftliche Lesart,, cum" statt „cuius",<br />

worauf Rudorffs Rekonstruktion zu fußen<br />

scheint, ist schon aus stilistischen Gründen<br />

nicht zu halten. „Cuius" (Huschke) hat auch<br />

Kayser akzeptiert. „Cum" wird allerdings<br />

neuerdings von Karlowa, RG II, 595, verteidigt,<br />

auf dessen historische Auseinandersetzungen<br />

hier nicht eingegangen werden<br />

kann.

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