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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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t14 Tit. X. § 4o<br />

arbitrio tuo, indem ich davon ausging, daß die klassische Prozeßformel den<br />

Judex. in zweiter Person anredete. Diese Auffassung ist durch Wlassak<br />

in seinem Buch über den Judikationsbefehl (1921) 1 scharf bekämpft worden;<br />

er hält dafür, daß die Kondemnationsanweisung in der dritten Person gehalten<br />

war, eine Meinung, zu der zwar nicht das im C. Ver. des Gaius<br />

wiederholt überlieferte condemna, condemnate, absoluite, wohl aber das<br />

originale condemnato und absoluito ebensogut passen würde wie zu<br />

jener andern. Ich glaube immer noch, daß die Art, wie der Schreiber des<br />

Gaiusmanuskripts seine Vorlage auffaßte, nicht ohne Bedeutung ist, halte<br />

aber Wlassaks Deutung jedenfalls für möglich und habe darum das<br />

arbitrio iudicis hier und bei allen andern sog. actiones arbitrariae jetzt stehenlassen.'<br />

Gegen den Erben des Erpressers ging die actio nur in simplum mit<br />

Beschränkung auf die Bereicherung (s. oben). Die Restitutionsklausel blieb<br />

hier weg.3<br />

§ 4o. DE DOLO MALO 4<br />

Ulp. I i, 5 Paul. 11,6 Gai. 4, 7 Julian. 4, 8 Fur. Anth. 1, 9 Ped. 8, 10 Pomp. 28.11<br />

Ulp. I 1 h. t. I § 1:<br />

Verba autem edicti talia sunt: QUAE DOLO MALO 12 FACTA ESSE DICENTUR,<br />

SI DE HIS REBUS ALIA ACTIO NON ERIT ^ 3 ET IUSTA CAUSA ESSE UIDEBITUR,^4<br />

INTRA ANNUM, cum primum experiundi pOteSt[LS fuerit,^ 5 IUDICIUM<br />

DABO.<br />

Gai. 4 h. t. 26:<br />

In heredem eatenus daturum se eam actionem proconsul pollicetur,<br />

quatenus ad eum peruenerit 16 . . .<br />

S. 16o. 242.<br />

2 Vgl. hierzu meine Anmerkung SZ 43,<br />

574.<br />

3 Vgl., gegen EP 2 I I I, L e v y, Konkurrenz<br />

2, 1611.<br />

4 D. (4.3), C. (2. 20 [21]).<br />

5 h. t. 1, 3, 5, 7, 9, I I, 1 3, 1 5, 17, 21 , 24,<br />

3o, ( 1 3 . 7) 36, ( 1 7 . 1) 42, (18. I) 5 0, ( 1 9. 1 ) 32,<br />

(45 . 1) 70.<br />

6 h. t. 2, 4, to, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 25,<br />

27, 29, (6. 1) 7, (37 . 1 5) 6.<br />

7 h. t. 6, 8, 23, 26, 28.<br />

8 cit. h. t. 7 pr.<br />

9 h. t. 40.<br />

S° dt. h. t. 1 § 4.<br />

Z1 cit. h. t. t § 4, 9 § 3. In fr. 9 § 3 ist gewiß<br />

statt XXVII zu lesen: XXVIII.<br />

12 Ulp. II h. t. i § 2. 3. Rudorff, EP<br />

§ 39, fügt hinzu „fraudisue causa", wegen<br />

Prob. 5, 5 D. M. F. V. C. = dolo malo fraudisue<br />

causa. Allein weder steht es fest, daß<br />

jene Worte dem Edikt de dolo entnommen<br />

sind, noch beweist Probus für das Hadrianische<br />

Edikt.<br />

^3 Ulp. II h. t. I § 4-ult., 3, 5, 7, 9 Pr•-<br />

§ 4, ( 1 3 . 7) 36, ( 1 7. I) 42, (18. I) 5 o, ( 1 9. I ) 32,<br />

(45 . 1) 7o. Paul. II h. t. 2, 4, 18 § 2-5, 20,<br />

22, 25, (6. I) 7, Gai. 4 h. t. 6, 8, 23. Vgl. auch<br />

C. h. t. 2.<br />

14 Ulp. 11 h. t. 9 § 5, II , 1 3, 1 5 pr.-§ 2.<br />

Paul. II h. t. to, 12, 14, (37. 15) 6 cf. h. t. I I<br />

§ I.<br />

^ 5 Von den Kompilatoren gestrichen wegen<br />

c. 8 h. t.<br />

x6 Rudorff 1. c. setzt wegen Paul. lt h. t.<br />

27 hinzu „doloue malo eius factum est quo<br />

minus perueniret". Allein der Umstand,<br />

daß die Kompilatoren für diese Worte einen<br />

andern Juristen heranziehen als denjenigen,<br />

der unmittelbar vorher den Inhalt des Edikts<br />

referiert hat, macht mir die Ediktmäßigkeit<br />

dieser Worte verdächtig; gegen sie<br />

spricht auch die Analogie des Edikts über<br />

die actio metus causa. Albertario, I. L

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