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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. XIV. § 55 151<br />

liefert; da aber nach fr. 9 § i cit. in derselben „hoc solum quaeritur, an<br />

iurauerit ... uel, cum iurare paratus esset, iusiurandum ei remissum sit",=<br />

so kann kaum ein Zweifel sein, daß die intentio für die beiden Fälle gestellt<br />

war auf<br />

S. p. A" A m N° deferente iurasse Nm Nm sibi HS decem<br />

milia dare oLortere2<br />

und<br />

S. p. Nm Nm A o A o, cum is illo deferente paratus esset iurare<br />

illum ... oportere, iusiurandum remisisse ... ,<br />

wobei freilich beidemal für den Wortlaut im Detail keine Garantie übernommen<br />

werden kann.<br />

Die Anpassung für andere Aktionen 3 hat im allgemeinen keine<br />

Schwierigkeit. Bedenken erwachen nur hinsichtlich der mit demonstratio<br />

versehenen Formeln. Konnte z. B. an die demonstratio „Quod A s Ag . .<br />

iurauit se deposuisse" ohne weiteres die intentio „quidquid ob eam rem<br />

dare facere oportet ex f. b." angehängt werden? hätte der iudex hier das<br />

„ob eam rem" nicht auf das „quod iurauit" beziehen und, da aus dem Eid<br />

eine b. f. obligatio nicht hervorging, absolvieren müssen? wurde hier durch<br />

Fiktionen (si deposuisset) geholfen oder wurde die conceptio in ius hier<br />

ganz aufgegeben und durch conceptio in factum ersetzt? Ich weiß die<br />

Frage nicht zu beantworten.4<br />

§ 55. SI CUM EO A GATUR Q UI INCERTUM PROMISERIT<br />

Ulp. 2 2, 5 Paul. i 8.6<br />

Gai. IV, 136, 137 berichtet:<br />

Item admonendi sumus, si cum ipso agamus qui incertum promiserit,<br />

ita nobis formulam esse propositam, ut praescriptio inserta<br />

Gegen diese Annahme haben sich D eb r a y,<br />

NRH 1908, 4531 und Biondi, giur. decis.<br />

21 erklärt. Sind ihre Argumente auch nicht<br />

durchweg überzeugend, sie dürften gleichwohl<br />

im Recht sein. Der Eid dari sibi<br />

oportere erscheint nämlich, wie Bi o n di<br />

mit Recht bemerkt, sonst überall in den<br />

Quellen als der Hauptfall; die darauf bezügliche<br />

Erörterung wird vor fr. g § 7 gestanden<br />

haben und in den D. ausgefallen sein. Nur so<br />

läßt sich erklären, daß er bei Ulp. nr. 672. 673<br />

überhaupt nicht berührt ist (in fr. 13 § 6 sind<br />

die darauf bezüglichen Worte itp. oder<br />

Glossem).<br />

Vgl. S. 15o n. 6.<br />

2 Rudorff (EP § 94 ) hat: s. p. Am Am<br />

IN() No deferente iurasse HS tot sibi deberi<br />

neque eam pecuniam ei solutam esse. <strong>Das</strong><br />

unpersönliche sibi deberi ist, wie auch der<br />

Ausdruck debere statt dare oportere, gewiß<br />

nicht wahrscheinlich; der Zusatz hinsicht-<br />

lich der Zahlung ist, da er auch die vor<br />

dem Eid geleistete Zahlung wirksam machen<br />

würde, in dieser Form jedenfalls verkehrt,<br />

überhaupt aber, auch in jeder andern Form,<br />

unbezeugt und überflüssig, da man sich in<br />

dieser Hinsicht auf das officium iudicis verlassen<br />

konnte.<br />

3 Vgl. Ulp. 22 h. t. 9 § 7, 1 1, 13. Fr. 13 §3<br />

ist interpoliert.<br />

4 D e m e l i u s, Schiedseid und Beweiseid<br />

35 n. 29 vermutet „quidquid ex deposito d.<br />

f. o." Ich halte dies nicht für möglich: ex<br />

deposito schuldet nur der, bei dem wirklich<br />

deponiert ist. F i e r i c h, Grünh. Z 16, 86 f.<br />

glaubt, daß im obigen Fall der Eid überhaupt<br />

in der Formel gar nicht hervorgetreten,<br />

sondern nur officio iudicis berücksichtigt<br />

worden sei, — gewiß sehr wenig<br />

wahrscheinlich.<br />

5 (45 . i ) 75.<br />

6 eod. 76, (46. 1) 29.

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