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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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54o<br />

Tit. XLV. § 288<br />

Auf „quanti ea res erit, tantam pecuniam", was Cujaz beifügt, ging<br />

die Kaution nicht; 1 doch wurde, wo die Summe des Legats unbestimmt<br />

war, üblicherweise eine Taxation beigefügt.'<br />

Ob man die obige Fassung unverändert auch auf Fideikommisse3 anwendete,<br />

aus denen ein oportere im technischen Sinne nicht erwuchs, steht<br />

dahin, desgleichen, inwieweit beim legatum per uindicationem 4 eine veränderte<br />

Formulierung eintrat. 5 Vielleicht gehört hierher Paul. 75 (45.i) 87:<br />

Nemo rem suam futuram in eum casum, quo sua fit, utiliter<br />

stipulatur.<br />

§ 288. REM PUPILLI [UEL ADULESCENTIS] 6 SALUAM FORE7<br />

Ulp. 7 9, 8 Paul. 76,9 Gai. 27.1°<br />

Die Hauptbestandteile der cautio rem pupilli saluam fore lassen sich<br />

mit völliger Sicherheit nachweisen. Die Kaution enthielt zunächst zweifellos<br />

die Worte, die ihr den Namen gaben: rem meam saluam fore, beziehungsweise,<br />

wenn statt des Mündels ein Sklave desselben," ein seruus<br />

publicus, 12 ein Mitvormund, l3 ein Munizipalmagistrat 14 als Stipulant auftrat,<br />

die Worte: rem Luczi Titii saluam fore. Ferner aber reproduzierte die<br />

Kaution die demonstratio 15 und intentio x6 der actio tutelae, und die Art und<br />

Weise der Verbindung dieser verschiedenen Bestandteile erfahren wir aus<br />

fr. i i h. t.:<br />

Cum rem saluam fore pupillo cauetur, committitur stipulatio, si,<br />

quod ex tutela dari fieri oportet, non praestetur: [nam etsi salua ei<br />

res sit, ob id non est, quia quod ex tutela dari fieri oportet, non<br />

soluitur]. 17<br />

1 Arg. Ulp. 79 h. t. i § 16.<br />

2 Ulp. h. t. 6 pr.<br />

3 Ulp. 79 h. t. 14 pr.: haec stipulatio et in<br />

fideicommissis locum habet. Im Edikt selbst<br />

waren die Fideikommisse nicht genannt,<br />

vgl. § 172 a. E.<br />

4 Ulp. 79 h. t. r § 17.<br />

5 Daß schon nach klassischem Recht aus<br />

einem legatum per uindicationem nach Wahl<br />

auch in personam geklagt werden konnte,<br />

ist trotz einzelner scheinbar dafür sprechender<br />

Stellen — (3o) 33, 84 § ult., 85 — nicht<br />

anzunehmen. Diese Stellen sind sämtlich<br />

interpoliert, vgl. außer meiner Pal. besonders<br />

Eisele., SZ 18, 6ff. Eine Wahl konnte für<br />

den Legatar nur infolge des SC Neronianum<br />

in Frage kommen, wenn es nämlich zweifelhaft<br />

war, ob die per uind. legierte Sache<br />

Eigentum des Testators gewesen war oder<br />

nicht.<br />

6 Die Worte „uel adulescentis " sind als<br />

Emblem aus der Rubrik zu streichen, ganz<br />

einerlei ob man für den klassischen curator<br />

minoris eine Kautionspflicht annimmt oder<br />

nicht; im Edikt, das ja auch sonst von den<br />

Kuratoren schweigt, war diese sicher nicht<br />

vorgesehen, um so sicherer, als dann doch<br />

auch die sonstigen Kuratoren zu berücksichtigen<br />

gewesen wären. Vgl. Gradenwitz,<br />

Grünh. Z. 18, 3449, Peters, SZ 32,<br />

278f., Solazzi, min. et ā i4if., <strong>Lenel</strong>, SZ<br />

35, 175f.<br />

7 D. (46. 6).<br />

8 h. t. 2, 4, (27. 3) 16, letzteres fr. fälschlich<br />

Ulp. 74 inskribiert.<br />

9 h. t. 5.<br />

So h. t. 6.<br />

11 h. t. 2, 6. Vgl. auch h. t. 5.<br />

12 h. t. 2.<br />

^3 (45. 1) 38 § 20.<br />

14(27. 8)1§15.<br />

^5 Ulp. 79h.t4§3.4.7.<br />

16 Fr. i i h. t. und namentlich fr. 9<br />

(46. 2). A. M. Karlowa II, 1188.<br />

'7<br />

Die Echtheit des eingeklammerten Satzes,<br />

aus dem ich noch in EP 2 eine Bestätigung<br />

pr.

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