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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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5 6 Tit. II<br />

zu tun.' Gewiß ist, daß der Prätor hier über die Berechnung des Termins<br />

des Vadimoniums edizierte; nur darauf können sich Gai. I (2. II) I und<br />

Ulp. 2 (5o. 16) 3 pr. beziehen:<br />

Vicena milia passuum in singulos dies dinumerari praetor iubet .. .<br />

ITINERE FACIENDO UIGINTI 2 MILIA PASSUUM IN DIES SINGULOS PERAGENDA<br />

sic sunt accipienda, ut .. .<br />

Weiter dürfte ohne Zweifel eine actio poenalis wider denjenigen verheißen<br />

gewesen sein, der die Stellung des Vadimoniums nach Maßgabe<br />

der gesetzlichen und ediktalen Vorschriften verweigerte. Eine solche ist in<br />

der lex Rubria c. 21 i. f. erwähnt, hier allerdings als in der Munizipalkompetenz<br />

liegend; daß sie aber dieser letztern in der Folgezeit entzogen<br />

und Gegenstand der prätorischen Kompetenz wurde, ergibt sich aus dem<br />

allgemeinen Grundsatze des fr. I pr. (2. 3), wonach die Duumvirn überhaupt<br />

nicht mehr die Macht haben, ihre iurisdictio durch Pönalklagen zu<br />

schützen. Ob und welche Vorschriften endlich das Edikt an dieser Stelle<br />

über die Abfassung des Vadimoniums und die Art und Weise seiner<br />

Gestellung — ob als purum oder cum satisdatione oder iureiurando3 — enthielt,<br />

muß dahinstehen.<br />

Tit. II<br />

DE IURISDICTIONE4<br />

Diesen Titel leitet Ulpian durch eine Erörterung über die iurisdictio<br />

der magistratus maiores ein, eine Erörterung, die, wie sich aus Ulp. 3 (5. I)<br />

2 § 1 mit Wahrscheinlichkeit ergibt, nicht an das Edikt, sondern an Bestimmungen<br />

der lex Iulia de iudiciis privatis anknüpfte. 5 Der Jurist bespricht<br />

hier den gewill Birten Gerichtsstand, die Verlängerung des tempus ad<br />

iudicandum datum, das ius domum reuocandi, das ius mulctae dicendae, die<br />

Unzulässigkeit der Jurisdiktion in eigner Sache des Magistrats oder in Sachen<br />

seiner Angehörigen. Hierher gehört Ulp. 3 (5. I) 2, (2. I) I o und vielleicht<br />

auch (5o. 16) 6: die in letzterer Stelle erläuterten Worte nomen, res (vgl.<br />

oben § 5 a. E.), ex legibus mögen Worte der lex Iulia sein, 6 die ja gar wohl<br />

irgendwo nomen und res im Sinn von omnis contractus et obligatio — so<br />

definiert fr. 6 pr. cit. — gebraucht 7 und ebenso gelegentlich mit den Worten<br />

ex legibus auf gesetzliche Bestimmungen verwiesen haben kann.<br />

I <strong>Lenel</strong>, a. a. 0. 35.<br />

2 Uicena? (Mommsen).<br />

3 Ein uadimonium recuperatoribus suppositis<br />

fand hier wohl nicht statt, vgl.<br />

W enger, Papyrusstudien (1902) 73.<br />

4 Cf. Rubr. D. (2.1).<br />

5 A.M. Girard, NRH 1904, 143ff.<br />

6 Rudorff, EP § 5, setzt diese Worte<br />

unter die Rubrik: „de administratione re-<br />

rum ad ciuitates pertinentium"; diese Rubrik,<br />

unerweislich und unwahrscheinlich wie<br />

sie überhaupt ist — vgl. Lene 1, SZ 2,<br />

25ff. —, war jedenfalls nicht bei Ulp. 3 erörtert.<br />

7 Vgl. etwa Ulp. 3 (5. 1) 2 § 3: legatis in<br />

eo, quod ante legationem c o n t r ax e r u n t,<br />

... reuocandi domum suam ius datur.

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