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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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2I0<br />

Tit. XV. § 79-81. 2. (§ 81)<br />

fr. 2 § I,' 24 § 1, 40, 49 h. t. —, die meist leicht zu rekonstruieren sind: in<br />

die demonstratio wurde das von der Norm abweichende rechtliche Verhältnis<br />

aufgenommen, und sodann bei dem „quantum adiudicari oportet"<br />

und dem „quidquid praestare oportet" fiktizisch (si heres esset, si heredes<br />

essent) nachgeholfen; nur die utilis actio des fr. 49 h. t. müßte in anderer<br />

Weise konstruiert werden; s. aber über diese Stelle S. 207 n. 6.<br />

2. (§ 81.) COMMUNI DIUIDUNDO 2<br />

Ulp. 1 9 ,3 Paul. 23, 4 Gai. 7, 5 Iulian. 8.6<br />

Der Schwerpunkt der Aufgabe der Rekonstruktion liegt auch hier<br />

in der demonstratio. Gerade in dieser Richtung sind aber die älteren<br />

Rekonstruktionsversuche ? reine Phantasiegebilde und daher gänzlich unbrauchbar.<br />

Zunächst wird fast durchweg s angenommen, daß der zu teilende<br />

Gegenstand in der Formel bezeichnet gewesen sei. Es ist aber das Gegenteil<br />

sicher, wie aus folgenden beiden Stellen hervorgeht. Ulp. 1 9 h. t. 4 § 2:<br />

[Hoc iudicium bonae fidei est: quare] si una res indiuisa relicta sit,<br />

(et) ualebit utique [et] ceterarum diuisio et poterit iterum communi<br />

diuidundo agi de ea quae indiuisa mansit.<br />

Ulp. 75 h. t. 13:<br />

In iudicium communi diuidundo omnes res ueniunt, nisi si quid<br />

fuerit ex communi consensu exceptum nominatim, ne ueniat.9<br />

Hiernach kann der Judex durch die Formel nur einfach aufgefordert gewesen<br />

sein, das „commune" zu teilen.<br />

Ferner enthielt, was früher allgemein übersehen worden, die demonstratio,<br />

ganz wie die der actio familiae erciscundae, einen auf die praestationes<br />

gemünzten Zusatz, der uns sehr wahrscheinlich in den formalistischen<br />

Wendungen des fr. 3 pr. h. t. (Ulp. 3o ad Sabin.) wortgetreu überliefert ist:<br />

In communi diuidundo iudicio [nihil per]uenit [ultra diuisionem<br />

rerum ipsarum quae communes sint] I° et si quid in his damni<br />

datum factumue est siue quid eo nomine aut abest alicui<br />

sociorum aut ad eum peruenit ex re communi.<br />

I Bedenken gegen die Echtheit der Entscheidung<br />

in fr. 2 § 1 äußert Arangio -<br />

Ruiz, appunti sui giud. div. (1912) 7.<br />

2 D. (IO. 3), C. (3 . 37)•<br />

3 h. t. 4, 6.<br />

4 h. t. I, 8, I o.<br />

5 h. t. 2, 1 I, (5. 1) 13 = h. t. 2 § 1, (41. 1) 45.<br />

6 h. t. 24; cit. (6. 1) 37 cf. h. t. 14 § I? oder<br />

falsch inskribiert?<br />

7 Außer Rudorff, EP § 72, vgl. noch<br />

Puchta, Kursus § 167 n. i, Keller, CP<br />

n. 458, Heffter, ad Gai. p. 59. Rudorffs<br />

Rekonstruktion findet im wesentlichen völlig<br />

befriedigend: Eck, doppelseitige Klagen<br />

89f., die Kellers: 0. Geib, die rtl. Natur<br />

der actio comm. diuid. (diss. 1882) 73f.<br />

8 Anders nur Karlowa, RG II, 457 n. 1,<br />

der der actio c. d. überhaupt jede demonstratio<br />

abspricht. Daß sie jedoch eine solche<br />

besaß, wird durch die von Karlowa nicht<br />

beachteten Kommentare .erwiesen.<br />

9 Vgl. auch Paul. sent. I, 18 § 5.<br />

1O Die eingeklammerten Worte sind verdächtig.<br />

Arangio-Ruiz appunti etc. 18.

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