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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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292<br />

Tit. XIX: § 107<br />

non potest uideri bona fide negotium agi<br />

bei Iulian. 13 (18. 2) io eine Anspielung auf jene Klausel enthalten.<br />

Ein zweites Stück unserer Formel läßt sich aus Ulp. 3o (13. 7 ) 24 j<br />

erkennen:<br />

Qui reprobos nummos soluit creditori, an habet fzduciaei actionem<br />

quasi soluta pecunia, quaeritur .. .<br />

Hiernach muß nämlich, ganz wie bei der actio pigneraticia directa, so auch<br />

hier das „eamque pecuniam solutam esse" zu den Bedingungen der Kondemnation<br />

gehört haben, 2 und es ist anzunehmen, daß daneben wohl auch<br />

das „eo nomine satisfactum esse3 auf per N m Nm stetisse quo minus solueretur"<br />

nicht gefehlt hat. Von dem „eamque rem redditam non esse" der<br />

actio pigneraticia ist uns hier keine Spur erhalten; zur Not war diese<br />

Klausel wegen des „ut inter bonos bene agier oportet" zu entbehren; doch<br />

stand sie wahrscheinlich ebenfalls in der Formel.<br />

Nach alledem kommen wir zu einer recht umfangreichen und mit<br />

einem eigentümlichen Hinweis auf das ius aequum versehenen formula in<br />

factum concepta, etwa:<br />

S. ý. A m A m N° No fizndum q. d. a. ob pecuniam debitam fiduciae<br />

causa mancipio dedzsse 4 eamque pecuniam solutam eoue nomine<br />

satisfactum esse auf per Nm Nm stetisse quo minus solueretur euMque<br />

fundum redditum non esse negotiunzue ita actum non esse, ut<br />

inter bonos bene agier oportet et sine fraudatione, 5 quanti ea res<br />

erit, tantam pecuniam et rel.<br />

Auf die fiducia cum amico contracta 6 war diese Formel mit einer leichten<br />

Veränderung ebenfalls anwendbar: hier mußte man natürlich die Worte<br />

eamque pecuniam bis solueretur weglassen.<br />

Ob wir neben der obigen Formel für beide Arten der fiducia noch<br />

eine zweite Formel anzunehmen haben, die wir uns nur nach dem gewöhnlichen<br />

Schema der b. f. iudicia in ius konzipiert denken könnten:<br />

Quod As As (N9 N S) ... mancipio dedit, quidquid et rel.,7<br />

I D. pigneraticiam.<br />

2 Hierher Iulian. 13 (46. 3) 32.<br />

3 Hierher Iulian. 13 (12. 2) 4o, Paul. 31<br />

(46.2) 12.<br />

4 Oder in iure cessisse: Gai. II, 59. Isidor.<br />

orig. V, 25 § 23.<br />

5 Oertmann, die Fiducia (1890) 227f.,<br />

Karlowa, RG II, 572, Pernice, Labeo<br />

III I, 124, Manigk a. a. O. verweisen die<br />

Klausel „ut inter bonos etc." in eine formula<br />

in ius concepta, wo sie schwer unterzubringen<br />

ist, zumal wenn man in diese auch die Worte<br />

ex fide bona setzt, die sich in ihrer Tragweite<br />

mit jener Klausel decken. K a r l o w a s<br />

Argument, bei meiner Annahme hätte es<br />

wegen des „actum non esse" nachher<br />

heißen müssen: oportuit (nicht oportet), ist<br />

jedenfalls so unzutreffend wie möglich. <strong>Das</strong><br />

„ut oportet" bezeichnet einen für alle Zeit<br />

feststehenden abstrakten Maßstab. Jacquelin,<br />

de la fiducie (1891), 151 setzt die<br />

Klausel in beide Formeln, die in ius wie die<br />

in factum konzipierte. Arge Formelungeheuer<br />

bei B e t t i, l'antitesi (1915) SA 52<br />

(aus der riv. Ital.). Über den besonderen<br />

Standpunkt Arangio-Ruiz', (form. con<br />

dem. 25 2) und Rotondis (Scr. II, 3f.)<br />

S. S. 293.<br />

6 Gai. II, 6o, Boeth. ad. Cic. top. c. io §42.<br />

Beispiel einer solchen beilulian.13 (17. 1) 30.<br />

7 Unhaltbare Fassung bei Rudorff, EP<br />

§ 100. Dagegen <strong>Lenel</strong>, a. a. O. 112. Wie

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