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Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

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Tit. XLI. § 225 435<br />

[competunt] (dantur) : et si quem curatores mitterent ad agendum<br />

uel defendendum, uti ius esset: nec ab eo satis, neque de rato neque<br />

iudicatum solui, nomine eius, cuius bona ueneant, exigetur, sed<br />

nomine ipsius curatoris, qui eum misit.<br />

Offenbar ähnelt die juristische Stellung eines solchen Kurators gar sehr<br />

der eines cognitor in rem suam, daher Ulp. 65 (3 . 3) 55 diesen vergleichend<br />

heranzieht. Auf die Veräußerungsbefugnis des Kurators bezieht sich<br />

Ulp. 65 (41. 1) 46; auf die utiles actiones vergleichsweise Ulp. 65 (4 o. 5) 3.<br />

Diese letztern entsprachen ohne Zweifel denen des bonorum emptor: sie<br />

waren je nach Umständen mit Fiktion oder Umstellung formuliert, und die<br />

Legitimation des klagenden Kurators konnte nur durch exceptio curatoria<br />

zur Kognition des Judex gebracht werden.<br />

§ 225. QUAE FRA UDATIONIS CAUSA GESTA ER UNT I<br />

Ulp. 66, 2 Paul. 62,3 Gai. 24, 4 Iulian. 47.5<br />

Ulp. 66 h. t. 1 pr.:<br />

Ait praetor: QUAE FRAUDATIONIS CAUSA GESTA ERUNT 6 CUM EG, QUI FRAUDEM<br />

NON IGNORAUERIT, 7 DE HIS CURATORI BONORUM UEL EI, CUI DE EA RE ACTIONEM<br />

DARE OPORTEBIT, INTRA ANNUM, QUO EXPERIUNDI POTESTAS FUERIT, 8 ACTIONEM<br />

DABO . IDQUE ETIAM ADUERSUS IPSUM, QUI FRAUDEM FECIT, SERUABO.<br />

D. (42. 8), C. (7 . 75) . Vgl. zu diesem<br />

Paragraphen meine Abh. in der Festg. für A.S.<br />

Schultze (1903) t ff., und gegen mich wieder<br />

Solazzi, bull. 15, 12 7 ff. Solazzis Kritik hat<br />

mich veranlaßt, die in jener Abh. gewonnenen<br />

Ergebnisse in einigen Punkten zu modifizieren;<br />

in der Hauptsache halte ich noch<br />

heute daran fest. Auf die ungeheuere Literatur<br />

der actio Pauliana und des interdictum<br />

fraudatorium einzugehen, ist an dieser Stelle<br />

nicht möglich. Vgl. das Verzeichnis bei<br />

v. S c h e y, ZRG 13, 120 n. 1, und weiter<br />

Dernburg, Pand. II, § 14 4, E. Serafini,<br />

della revoca degli atti fraud. 1887-1889,<br />

B r e z z o, la rev. d. atti fraud. 1892, So-<br />

1 a zzi, la rev. de atti fraud. 1902, Karlow<br />

a, RG II, 1400 f., Girard, manuel (6. ed.)<br />

43 2 ff., Bi o n di, studi 172 u. die daselbst<br />

(1 73') Angef.<br />

2 h. t. 1, 3, 6, (37 . 1 5) 9 cf. eod. 5 i. f., (50.<br />

17) 145 = h. t. 6 § 9.<br />

3 h. t. 7, 9, ( 1 7 . 2 ) 74 vgl. unten S. 438 n. 4,<br />

(15. 1) 46 — falsch Paul. 6o inskribiert, cf.<br />

Paling. Paul. nr. 739; (45 . i) 78 §1 cf. Paul.<br />

nr. 743.<br />

4 (so. 16) 58 § t cf. Ulp. 66 (37 . 1 5) 9, (5o.<br />

17) 1 47 cf. Paul. 62 (15. 1) 46.<br />

5 (39. 6) 17.<br />

6 Ulp. 66 h. t. 1 § 1. 2, 3, 6 pr.-§ 7.<br />

7 Ulp. 66 h. t. 6 § 8-13.<br />

8 Ulp. 66 h. t. 6 § 1 4 : ex die factae uenditionis.<br />

Vgl. dazu meine angef. Abh. 14.<br />

Daß der Anfangspunkt der Frist sowohl für<br />

das Rechtsmittel aus fr. 1 pr. h. t. wie auch<br />

für das interdictum fraudatorium (§ 268) der<br />

dies uenditionis bonorum war, beweisen<br />

außer fr. 6 § 1 4 und fr. to § 18 h. t. auch C.<br />

h. t. 1, 2 und namentlich 5 (Solazzi, revoca<br />

98 f.), desgleichen fr. 1 o § 9. I o. I I h. t.<br />

Für die Annahme von Interpolationen spricht<br />

keinerlei triftiger Grund (nicht triftig scheinen<br />

mir insbesondere auch die Ausführungen<br />

Solazzis, revoca 199f., bull. 15, 148 n. 1<br />

und B e s e l e rs, SZ 46, 128). Gegenüber den<br />

obigen Zeugnissen kann nicht ins Gewicht<br />

fallen, daß es in § 6 I. (4. 6) „bonis possessis"<br />

statt des zu erwartenden „uenditis"<br />

heißt, — es kam hier nicht auf die genaue<br />

Bestimmung des Zeitpunktes der Klage an.<br />

Noch viel weniger fr. 9 h. t., wo die „bona<br />

possessa" als Zeitpunkt der alienatio, nicht<br />

der Klage genannt sind. Wirkliche Schwierigkeit<br />

machen nur zwei auf das interd.<br />

fraud. bezügliche Stellen, die beide eine<br />

actio vor erfolgter bonorum uenditio bekunden;<br />

Cic. ad Att. I, 1 § 3 und fr. 8 h. t.<br />

Die wahrscheinlichste Lösung des Widerspruchs<br />

ist mir, daß zwar regelmäßig actio<br />

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