22.07.2013 Aufrufe

Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

Das Edictum Perpetuum / Otto Lenel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

278<br />

Tit. XVITI. § 104<br />

Es erübrigt nun nur noch das bei Ulp. 29 (14. 5) 2 pr. wörtlich erhal-<br />

tene Anhangsedikt:'<br />

IN EUM QUI EMANCIPATUS AU'T EXHEREDATUS ERIT 2 QUlUE AFSTINUERIT SE3<br />

HEREDITATE EIUS, CUIUS IN POTESTATE CUM \IORITUR FUERIT, MUS REI NOMINE,<br />

QUAE CUM EO CONTRACTA 4 ERIT, CUM IS IN POTESTATE ESSET, SIUE SUA<br />

UOLUNTATE SIUE IUSSU EIUS IN CUIUS POTESTATE FUERIT CONTRAXERIT SIUE<br />

IN PECULIUM IPSIUS SIUE IN PATRIMONIUM BUS, MUS IN POTESTATE FUERIT,<br />

EA RES REDACTA FUERIT, ACTIONEM CAUSA COGNITA5 5 DAEO IN QUOD FACERE<br />

POTEST.<br />

2<br />

Unter den Formeln, die den soeben betrachteten Ediktklauseln entspringen<br />

,6 erledigt sich am leichtesten die der actio quod iussu. Erinnert<br />

man sich an das in § 102 Angeführte, so kann es, wenn das dort gefundene<br />

Ergebnis richtig ist, als gewiß betrachtet werden, daß sie sich genau an die<br />

directa actio anschloß. Kellers Formel7<br />

Quod iussu N= N= patris A S A S Gaio N=' N=' _ liofamilias togam<br />

uendidit, q. d. r. a., quidquid ob eam rem Gaium f lium A oA o d. f. o.<br />

ex fade bona, eins Nmpatrem A o A o c. s. n. p. a.<br />

dürfte im wesentlichen richtig sein. Nur möchte ich statt der Worte pater<br />

und filiusfamilias im Anschluß an den Edikttext eher vorschlagen, der demonstratio<br />

ein „cum is in potestate Ni Ni esset" einzufügen, 8 etwa so:<br />

Quod iussu .N Ni A s A s Gaio, CUM is in potestate N= N esset,.<br />

togam uendidit.<br />

Eine derartige Fassung ist auch schon deshalb geboten, weil die entscheidende<br />

Frage nicht die ist, ob Gaius zur Zeit des Prozesses, sondern die, ob<br />

er zur Zeit des Geschäftsabschlusses in potestate N i Ni war. Bei Sklaven<br />

trat in die intentio die gewöhnliche Fiktion. 9 Die demonstratio — dies ist<br />

noch besonders hervorzuheben, weil es von Rudorff (EP § 105 n. 23) bestritten<br />

wird — war m. E. auch bei formula certa wegen der notwendig zu<br />

erwähnenden Klagvoraussetzung des iussum unentbehrlich. Ob sie hier mit<br />

Keller, CP n. 478, in Präskriptionsgestalt zu denken ist, ist mir wegen der<br />

Konsumtionsfolgen sehr zweifelhaft.<br />

Weit größere Schwierigkeiten machen die übrigen Formeln. Hier ist<br />

Vgl. zu diesem noch C. (4. 26) 2, 8 [9].<br />

2 Ulp. 29 ( 1 4 . 5) 2 § t, 4 pr. § t, Paul. 3o<br />

eod. 5 § I.<br />

3 Paul. 3o eod. 5 § 2.<br />

4 Ulp. 2 9 eod. 4 § 2, Paul. 30 eod. 5 pr.<br />

5 Ulp. 29 eod. 4 § 4.<br />

6 Zur Klausel in eum qui emancipatus<br />

war m. E. keine besondere Formel proponiert,<br />

da es sich hier ja nur um einen<br />

Zusatz zur condemnatio handelte. Die von<br />

Rudorff, EP § 10 4, hier aufgeführten for-<br />

mulae ficticiae sind, mit Ausnahme der auf<br />

die Fiktion „si capite deminutus non esset"<br />

gestellten, unhaltbar. Aber auch hinsichtlich<br />

dieser einen Fiktion ist die Frage, ob<br />

dieselbe hier notwendig ist, keineswegs unzweifelhaft.<br />

Vgl. Cohn, Beiträge, Heft II,,<br />

340 ff.<br />

7 Jahrbb. d. gern. Rechts III, 194.<br />

8 Vgl. auch Rudorff, EP § 105.<br />

9 Vgl. § 102 (S. 261, 265 f.).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!