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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Und ist es nicht bezeichnend, daß ein Teil eines solchen Pracht-<br />

Bades nachher zu einer barocken Kirche verbaut wurde?<br />

Santa Maria degli Angeli bei der Stazione Termini ist bekanntlich in<br />

Strukturen der Diokletians-Thermen hineingebaut. Doch sogar bei<br />

der späteren Verwendung klafft in der Entstehungsgeschichte eine<br />

große Zeitlücke: Den Entwurf soll Michelangelo „1563“ vorgelegt haben.<br />

Doch erst Luigi Vanvitelli habe den Umbau 1749 abgeschlossen.<br />

„Michelangelo“ muß offenbar für die ganze Römer Renaissance herh<strong>alte</strong>n<br />

und hat allem Anschein nach ein biblisches Alter erreicht.<br />

Die Bauwut und die Prachtentfaltung der Päpste, welche sich in der<br />

neuen Peterskirche und in den übrigen Bauten des Vatikans zeigt,<br />

muß schon früh entwickelt gewesen sein. In einem gewissen Sinne<br />

ist das antike Rom erst dann entstanden.<br />

Zu Beginn der Barockzeit hat es in Rom eine weitere Zäsur gegeben:<br />

Das Marsfeld und die angrenzenden Gebiete mit dem jenseits<br />

des Tiber gelegenen Trastevere und dem Vatikan wurden zum bewohnten<br />

Stadtgebiet, dem abitato; während der ganze östliche Teil<br />

mit dem Forum Romanum, dem Palatin, dem Kolosseum und den<br />

Gebieten der Kaiserthermen zum disabitato, zur unbewohnten Zone<br />

wurde (Abbildung 8).<br />

Die 19 Kilometer lange sogenannte Aurelianische Mauer, welche<br />

noch heute in großen Teilen erh<strong>alte</strong>n ist, verrät schon durch ihre<br />

Bauweise eine große Hast bei der Entstehung. – Es war dies nicht<br />

mehr die repräsentative Stadtmauer der klassisch-römischen Zeit.<br />

Spolien wurden in die Ringmauer verbaut. Und schon erwähnt wurde,<br />

daß das antike Amphitheatrum Castrense in den Mauergürtel<br />

einbezogen wurde – gleich wie die berühmte Pyramide des Cestius<br />

bei der Porta Ostiensis.<br />

Die Aurelianische Stadtmauer Roms, wurde später erhöht und verstärkt.<br />

Aber sie ist im Grunde zu lang und zu unübersichtlich, um als<br />

wirkliches Verteidigungswerk zu dienen.<br />

Sicher hat nicht ein sagenhafter Kaiser Aurelian diese Mauer erbaut.<br />

Dieses Werk muß ebenfalls in die nachantike Zeit gesetzt werden.<br />

Bekannt ist, daß Renaissance-Architekten wie Sangallo an dieser<br />

Stadtmauer weiterbauten. Und „Michelangelo“ soll „ab 1561“ die Porta<br />

Pia errichtet haben. – Doch bekanntlich können die bekannten<br />

Römer Künstler erst nach 1700 mit ihrer Wirksamkeit begonnen haben.

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