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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Plethon entwarf einen Idealstaat und hoffte auf die Hilfe des Kaisers<br />

zur Verwirklichung.<br />

Eine Utopie entwarf auch Platon.<br />

Und Plotin hatte vor, in Kampanien - bekanntlich das <strong>alte</strong> Heilige<br />

Land - eine Idealstadt Plotinopolis zu gründen. Kaiser Gallienus sollte<br />

ihm dabei helfen.<br />

Platon, Plotin, Plethon und ihre Gedankengebäude, dazu die utopische<br />

Staatsvorstellungen, sind Gewächse des 18. Jahrhunderts, ob<br />

man die Epoche nun Renaissance oder Barock nennt.<br />

Der große Architekturtheoretiker der Antike hieß Vitruv. Dessen<br />

Schrift De architectura wurde „im 15. Jahrhundert“ entdeckt und übte<br />

großen Einfluß aus:<br />

Im Zeit<strong>alte</strong>r von Renaissance und Barock wurde „De architectura“<br />

zum verbindlichen Vorbild jeglicher Architekturtheorie und prägte auf<br />

diese Weise die Vorstellungen über die Aufgaben der Architektur<br />

und über die Rolle des Architekten in der Gesellschaft (Metzler, 752).<br />

Mit diesem Zitat geben die Autoren ungewollt zu, daß dieser angebliche<br />

Vitruv nicht in einer sagenhaften Antike, sondern in der Neuzeit<br />

entstanden ist.<br />

Und hier kennen wir den Doppelgänger. Es ist der Architekt Leon<br />

Battista Alberti, angeblich „1404 – 1472“. Dieser schrieb ein Plagiat<br />

von Vitruv unter dem Titel De re aedificatoria. Darin lobte er die antike<br />

Art des Bauens und stellte überall in Italien Bauwerke auf, welche<br />

das Altertum nachahmten (Fomenko, I, 98 f.).<br />

VITRUVIUS und ALBERTI sind nach Abzug von anagrammatischen<br />

Veränderungen identische Namen. Die Titel und die Inh<strong>alte</strong> ihrer<br />

Hauptwerke sind gleich; beide wirkten in Italien und bauten in antiker<br />

Manier. – Da weder ein 15., noch ein 16, Jahrhundert plausibel ist,<br />

so muß dieses Architektenpaar Vitruv – Alberti in die Zeit nach 1700<br />

verschoben werden.<br />

Im „Hochmittel<strong>alte</strong>r“ scheint in Europa eine unerhörte Geistigkeit geblüht<br />

zu haben. Die Leistungen der Scholastik in all ihren Ausformungen<br />

wurden erst wieder von der Philosophie des deutschen Idealismus<br />

erreicht und übertroffen. – Doch dieses hohe Mittel<strong>alte</strong>r versteckt<br />

sich im 18. Jahrhundert.<br />

Ein „mittel<strong>alte</strong>rlicher“ Gelehrter fällt inhaltlich und auch namentlich<br />

aus dem Rahmen. Es ist der englische Franziskaner Roger BACON,<br />

der in einem sagenhaften 13. Jahrhundert gewirkt haben soll.

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