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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Zum zweiten meine ich, daß DANTE von dem Familiennamen Donati<br />

abgeleitet wurde. – Wie ich weiter forschte, fand ich heraus, daß<br />

Dantes Frau tatsächlich Gemma DONATI hieß.<br />

Dantes Verbannung selbst ist als bloßer Kunstgriff der Fälscher zu<br />

erkennen: So konnte man erklären, weshalb in Florenz keine Spuren<br />

von dem Dichter übrig geblieben sind.<br />

ALIGHIERI, der Familienname Dantes, ist ebenso unglaubwürdig<br />

wie sinnbetont: Alighieri oder Alagheri läßt deutlich das lateinische<br />

ALACER = lebhaft, feurig durchscheinen.<br />

Es ist tatsächlich schwer, sich dem leidenschaftlichen Pathos der<br />

dantesken Sprache und Vorstellungskraft zu entziehen.<br />

Dante bietet in seinem Hauptwerk, der (Divina) Commedia in gewissem<br />

Sinne eine poetische Enzyklopädie des Mittel<strong>alte</strong>rs. Etwa 600<br />

Namen aus <strong>Geschichte</strong>, Religion und Kultur werden dort gezählt.<br />

Dantes Dichtung ist ein eigentliches Zitatenmosaik (Prill, 163). Aber<br />

eine solche Enzyklopädie ist chronologisch erst nach dem Ende jenes<br />

„Mittel<strong>alte</strong>rs“ möglich – ab der Mitte des 18. Jahrhunderts.<br />

Und gäbe es noch Zweifel an der späten Entstehung jenes Dante, so<br />

zeigen die etwa 500 Zitate aus der Vulgata-Bibel, dazu Anspielungen<br />

auf die Kirchenväter, auf antike Autoren wie Statius, Livius, Lukan,<br />

Cicero und Ovid, daß dieses Werk logischerweise erst entstanden<br />

sein kann, nachdem diese Schriften vollständig und gedruckt vorlagen.<br />

Ein Treppenwitz der Weltgeschichte ist, daß Dante „um 1300“ bereits<br />

antike Autoren zitiert, die angeblich erst im „15. Jahrhundert“ in Klöstern<br />

wiederentdeckt wurden.<br />

Dantes Werk liest sich wie eine dichterische Illustration der katholischen<br />

Theologie, vor allem der Dreifaltigkeit. – Der Trinität verpflichtet<br />

ist schon die Dreiteilung des Buches in Inferno, Purgatorio und<br />

Paradiso.<br />

Dante kennt ferner Aristoteles, er kennt die apokryphe Petrus-<br />

Apokalypse und er schätzt vor allem Thomas von Aquin, den Kirchenvater<br />

der römisch-katholischen Glaubenslehre.<br />

Der Schreiber der Divina Commedia verrät sich ferner, wenn er Mohammed<br />

(Maometto), den „falschen Propheten“ erwähnt (Inferno, 28,<br />

32, 62). Das aber versetzt das Werk in die Zeit nach 1750.<br />

Dante wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts, zu Beginn der Romantik<br />

im Umkreis der Dichter Ugo Foscolo und Vittorio Alfieri für die ita-

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