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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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512<br />

Glaubensspaltung statt Reformation<br />

Die erfundene <strong>Geschichte</strong> ist aus religiösen Motiven geschaffen<br />

worden. Ihre Urheberin war die Grosse Aktion, der runde Tisch der<br />

Geistlichen und Gelehrten - oder wie immer man dieses Unternehmen<br />

nennen will. Mit jener Aktion beginnt die <strong>Geschichte</strong>, verstanden<br />

als inhaltlich und chronologisch reale und nachprüfbare Aufzeichnungen<br />

über Ereignisse.<br />

Der Zweck der Unternehmung war ein besonderer:<br />

Durch die Grosse Aktion wollten sich Herrscher, Nationen und vor<br />

allem Glaubensbekenntnisse eine historische Begründung ihrer eben<br />

geschaffenen Existenz zulegen.<br />

Also schuf man einerseits die <strong>alte</strong>n <strong>Geschichte</strong>n mit ihren mehreren<br />

Textbüchern. Anderseits vernichtete man alles, was dieser fingierten<br />

Überlieferung widersprach.<br />

Die Verquickung zwischen <strong>Geschichte</strong> und Religion war am Anfang<br />

zentral – und ist noch heute spürbar.<br />

Wie die gesamte ältere <strong>Geschichte</strong>, so verliert sich der Ursprung der<br />

heutigen großen Religionen und Kirchen im Dunkeln. Die schriftliche<br />

Überlieferung stellt nur Ergebnisse, keine Entwicklung dar.<br />

Doch ein paar Mutmaßungen müssen und dürfen wir äußern. - Einige<br />

Vordenker haben bereits den Weg geebnet.<br />

Wilhelm Kammeier hat sich mit Die Wahrheit über die <strong>Geschichte</strong><br />

des Spätmittel<strong>alte</strong>rs und Die Fälschung der <strong>Geschichte</strong> des Urchristentums<br />

zur Entstehung des Christentums geäußert.<br />

Die Titel der beiden Werke bezeichnen die wesentlichen Aussagen:<br />

Es gab kein Christentum in grauer Vorzeit. Der Ursprung dieses<br />

Glaubens ist in später Zeit zu suchen.<br />

Dabei sieht Kammeier zwei Etappen der Entstehung der christlichen<br />

Kirchen.<br />

Am Anfang seien die christlichen Bekenntnisse regional organisiert<br />

gewesen, vorwiegend undogmatisch und volksnah.<br />

Nach dem avignonesischen Exil habe sich die römisch-katholische<br />

Universalkirche etabliert. Diese suchte die regionalen Kirchen zu<br />

vernichten und unter die Botmäßigkeit von Rom zu bringen. – Die<br />

Schriften, besonders das Gesamtevangelium, seien als eine Art Bestallungsurkunde<br />

für die Priesterschaft geschaffen worden (Kammeier.<br />

1981, 360 ff.).

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