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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Wie die Insel Irland, die nie zum Römischen Reich gehört hat, zur<br />

Protagonistin der geistlichen Kultur in Westeuropa werden konnte,<br />

wurde bisher noch nicht einmal im Ansatz hinterfragt.<br />

Uwe Topper hat in seinem jüngsten Werk die Sache mit der angeblichen<br />

schotto-irischen Mission untersucht und kommt zu einer klaren<br />

Meinung: Irland wurde zum katholischen Christentum am Beginn der<br />

Neuzeit bekehrt, …, durch Inquisition und Gehirnwäsche (Topper:<br />

Geschichtsfälschung, 180).<br />

Aber zumindest über das gehäufte Vorkommen von irischen Schriftfragmenten<br />

in „mittel<strong>alte</strong>rlichen“ Codices – verklebt in Buchrücken<br />

und auf Vorsatzblättern – gibt es eine Erklärung:<br />

In der Anschauung der Mönche g<strong>alte</strong>n irische Schriftstücke als ein<br />

Mittel gegen Aberglauben. – Offenbar war die mit der Gegenreformation<br />

eingeführte christliche Religion noch stark vom Irrglauben geprägt.<br />

Die angeblich mittel<strong>alte</strong>rliche Schriftgeschichte muß also auf den<br />

Kopf gestellt werden, um eine richtige Anschauung zu gewinnen.<br />

Die mittel<strong>alte</strong>rliche Schriftentwicklung ist ein Betrug, den die Grosse<br />

Aktion ins Werk setzte. – So hat es auch Wilhelm Kammeier in seinem<br />

klassischen Werk ausgedrückt:<br />

Was man als Entwicklung der mittel<strong>alte</strong>rlichen Schrift bezeichnet, ihre<br />

auffällige, immer wechselnde Verschnörkelung der Buchstaben,<br />

ist eine künstliche Mache der Fälschergemeinschaft. Kurz gesagt:<br />

Die mittel<strong>alte</strong>rliche Schrift ist ein Phantasieprodukt (Kammeier 2000,<br />

168).<br />

Eine eigene Beobachtung soll angefügt werden: Je mehr „mittel<strong>alte</strong>rliche“<br />

Handschriften ich studiert habe, desto mehr sehe ich eine einzige<br />

Zeit dahinter.<br />

Jede beliebige Schrift läßt die gotische, humanistische oder barocke<br />

Schrift der Neuzeit durchscheinen. – Das ist verständlich, denn ein<br />

Lehrsatz der Graphologie sagt, daß eine Person unmöglich über<br />

längere Zeit seine wahre Schreibweise verleugnen kann.<br />

Und so erkennt man denn in „frühmittel<strong>alte</strong>rlichen“ Schriften plötzlich<br />

barocke Schnörkel und in einer „hochmittel<strong>alte</strong>rlichen“ Urkunde gebrochene<br />

gotische Buchstaben.<br />

Es haben sich auch Schriftmusterbücher erh<strong>alte</strong>n, in denen sich alle<br />

gängigen Buch- und Urkundenschriften enth<strong>alte</strong>n. Diese Mustersammlungen<br />

beweisen die Erfindung aller <strong>alte</strong>n Schriften in der genannten<br />

Epoche.

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