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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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<strong>Matrix</strong>, Strukturen und Parallelitäten der <strong>alte</strong>n <strong>Geschichte</strong><br />

Petrarca, Dante und Thomas von Aquin: verfrühte<br />

Geistesgrößen<br />

Der Sachverhalt ist einfach: Die <strong>alte</strong> <strong>Geschichte</strong> wurde von neuzeitlichen<br />

Schriftstellern geschrieben. Manchmal kennen wir ihre Namen.<br />

Häufig aber verfaßten diese Historiographen ihre Werke anonym<br />

oder benutzten ein Pseudonym. Es entstehen Parallelitäten schon<br />

bei der Quellenbetrachtung. Die Analyse von Inh<strong>alte</strong>n und Tendenzen<br />

der <strong>alte</strong>n Textbücher weist nach, daß diese nicht so alt sind, wie<br />

behauptet.<br />

Bereits einigen russischen Geschichtskritikern ist die unmöglich frühe<br />

Zeitsetzung von Dichtern wie Dante und Petrarca aufgefallen.<br />

Im Livre de civilisation gibt es ein Kapitel Wann schrieben Dante, Petrarca<br />

und Boccaccio (Livre de civilisation, 52 ff.).<br />

Fomenko äußerte sich ausführlich über Petrarca (= Plutarch?) und<br />

die „Wiedergeburt der Antike“ (Fomenko: History, vol. 1, 410 ff.).<br />

Dabei streicht der Forscher vor allem heraus, wie Petrarca die Legende<br />

vom <strong>alte</strong>n Rom aus dem Nichts erfand. – Und es wird geschildert,<br />

wie der gleiche Dichter mit Berühmtheiten korrespondierte,<br />

die wir heute als antike Gest<strong>alte</strong>n ansehen.<br />

Bei der Textüberlieferung verblüfft der Hinweis, daß der italienische<br />

Dichter Boccaccio, dessen Lebensdaten mit „1313 – 1375“ angegeben<br />

werden, „1370“ im Kloster Monte Cassino die einzige Handschrift<br />

von Tacitus’ Historien entdeckt habe.<br />

Doch sowohl die Annalen wie die Historien des römischen Geschichtsschreibers<br />

sind in einem einzigen Codex, dem Mediceus erh<strong>alte</strong>n.<br />

Die Annalen sollen erst „im 15. Jahrhundert“ von Poggio Bracciolini<br />

gefunden worden sein. – Ein einzelnes Werk sei also im Mittel<strong>alte</strong>r<br />

auseinandergerissen und später in der Renaissance durch wundersame<br />

Fügung wieder zusammengesetzt worden.<br />

Die Werke von Tacitus aber tauchen vor allem nördlich der Alpen<br />

auf: Sankt Gallen, Fulda und Hersfeld werden genannt.<br />

Und wie soll Boccaccio auf Anhieb in einem süditalienischen Kloster,<br />

tausendfünfhundert Jahre nach dem Ableben des Geschichtsschreibers,<br />

eines seiner Hauptwerke gefunden haben? – Waren die Mön-

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