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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Baukunst. Von da führt ein gerader Weg in die Renaissance, den<br />

Barock und den Klassizismus.<br />

86<br />

Auch politisch muß sich viel verändert haben. War das Imperium zuerst<br />

vielleicht nur ein loser Zusammenschluß, so wird es nun zu einem<br />

Gewaltstaat, der das ganze Mittelmeer umspannt.<br />

Greifbar ist der neurömische Imperialismus an einer Expansion in<br />

den Osten, die man in der <strong>Geschichte</strong> als „Kreuzzüge“ kennt.<br />

Das kurzzeitige universale Imperium war in der Lage, jene umfassende<br />

Neubenennung der europäischen Namenlandschaft im christlich-trojanisch-vesuvianischen<br />

Sinne durchzusetzen.<br />

Dieses Reich muß schon christlich, besser gesagt altchristlich gewesen<br />

sein. Allerdings rangen neben dem Christentum noch andere Erlösungsreligionen<br />

wie die Verehrung des Mithra und der Isis-Kult um<br />

allgemeine Anerkennung.<br />

Bei den „römischen“ Schriftstellern, aber auch in der heutigen Wissenschaft<br />

gilt das spätrömische Reich als Dominat, das auf einem<br />

Herrscher gründete, der gleichzeitig weltlicher und geistlicher Oberherr<br />

war. – Die verschiedenen Heiland-Gest<strong>alte</strong>n widerspiegeln diesen<br />

weltlich-religiösen Dualismus.<br />

Der spätrömische absolutistische Gewaltstaat zeigt sich baugeschichtlich<br />

in den gewaltigen Residenzen, welche die gottgleichen<br />

Imperatoren und ihre Mitkaiser oder Statth<strong>alte</strong>r sich bauen ließen:<br />

Die Paläste auf dem Palatin-Hügel in Rom, in Tivoli, auf Capri, in Piazza<br />

Armerina auf Sizilien und in Spalato in Dalmatien, aber auch<br />

beim Hippodrom in Konstantinopel, vermitteln noch heute einen Eindruck<br />

von der Machtkonzentration, welche die Bauherren erreicht<br />

hatten.<br />

Der spätrömisch-romanische Zwangsstaat scheint an seinen inneren<br />

Widersprüchen zerbrochen zu sein, vielleicht auch an seiner zu<br />

schwachen technischen und wirtschaftlichen Grundlagen (P. Isaac,<br />

1983). Neue Technologien wie die Hochsee-Schiffahrt, der Buchdruck,<br />

das Schießpulver erschütterten das Imperium.<br />

Auch verlagerte sich das Machtzentrum des Reiches nach Osten.<br />

Das römisch-deutsche Reich entstand, während sich die romanischen<br />

Länder, also Frankreich und Spanien, später England, von<br />

Germanien lösten.<br />

Das Reich blieb gewalttätig und vor allem expansionistisch gegen<br />

Westen wie gegen Osten.

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