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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Bis zur Zeit der Auffindung hielt dieser Stein demzufolge 1500 Jahre,<br />

ohne daß die Inschrift verwittert wäre.<br />

„1528“ wurde in einem Weinberg am Rande von Lyon eine große,<br />

fast vollständige Inschrifttafel aus Bronze (!) gefunden. Das Dokument<br />

wurde von der Stadt sofort angekauft.<br />

Der erste Gelehrte, welche die Inschrift abschrieb, war der Schweizer<br />

Historiograph Aegidius Tschudi, der sie auf einem Kriegszug (!)<br />

nach Frankreich „1536“ zu sehen bekam.<br />

Die Inschrift von Lyon (vgl. Walser, 18 ff.) enthält eine Rede, welche<br />

Kaiser Claudius vor dem Senat geh<strong>alte</strong>n hat. Es ging dabei um das<br />

Ius Honorum der Gallier, welches der Kaiser verteidigte.<br />

Der Text dieser Rede findet sich fast wortwörtlich in den Historien<br />

von Tacitus wieder.<br />

Die Legende von der Lyoner Inschrift strotzt von haarsträubenden<br />

Unmöglichkeiten.<br />

Der Fund kann erst dann gefertigt worden sein, als der Tacitus-Text<br />

bekannt war.<br />

Und mit dem Schweizer Geschichtsschreiber Aegidius Tschudi habe<br />

ich mich in meinem Werk über die <strong>alte</strong>n Eidgenossen befaßt (Pfister:<br />

Bern und die <strong>alte</strong>n Eidgenossen).<br />

Es ergibt sich, daß dieser Gelehrte seine umfangreiche Chronik über<br />

die Ursprünge der Schwyzer nicht „um 1550“, sondern in den 1750er<br />

Jahren verfaßt hat.<br />

Zudem gibt es noch andere wichtige „römische“ Inschriften, die erst<br />

durch Tschudi bekannt geworden, also hergestellt worden sind.<br />

Die meisten lateinischen und griechischen Inschriften sind als<br />

Schöpfungen der Renaissance und des Barocks anzusehen.<br />

Die Neu-Lateiner und Neu-Griechen in West und Ost drapierten ihre<br />

Kultur mit einer Menge von Inschriften, welche ein Altertum vorgaukeln<br />

sollten, aber in die Neuzeit verweisen.<br />

Fälschungen im Mittel<strong>alte</strong>r?<br />

Bereits ist überdeutlich geworden, wie am Beginn der plausiblen <strong>Geschichte</strong><br />

eine gewaltige Aktion der Geschichtserfindung stand. Und<br />

die planmäßige Erfindung von Inh<strong>alte</strong>n und Zeiten ist Fälschung im<br />

eigentlichen Sinne.<br />

Die Akteure der Grossen Aktion wußten, was sie taten. Dies geht<br />

aus vielen Einzelheiten hervor.

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