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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Heinrich VI., der angebliche Erbe des Normannenreiches („1190 –<br />

1197“) mutet wie eine spätere Einfügung in die Geschichtskonstruktion<br />

an.<br />

Dieser Heinrich VI. hat ein interessantes Pendant in der judäischen<br />

Königsliste. Dort heißt der Herrscher Hiskia. Der Name ist gar nicht<br />

so hebräisch, sondern klingt vielmehr lateinisch:<br />

HISKIA stellt eine Zusammenziehung dar von HINRICUS SEXTUS =<br />

Heinrich der Sechste.<br />

Die plötzliche Verpflanzung der Hohenstaufen von Deutschland nach<br />

Sizilien ist ein logischer Hiatus. Aber es geht in der Blaupause bekanntlich<br />

nicht um Plausibilität, sondern um Heilsgeschichte. Diese<br />

tritt auch in der <strong>Geschichte</strong> von der Größe und dem Fall der Hohenstaufen<br />

deutlich hervor.<br />

Zum ersten mußte man, gleich einem Deus ex machina im klassischen<br />

Drama, eine Wendung finden, um eine große Dynastie zum<br />

Verschwinden zu bringen. Indem man diese an die Grenzen des<br />

Reiches verpflanzte, konnte man ihr Ende leichter erklären.<br />

Dann ist Sizilien bekanntlich das christliche Kreuzesland. Der erste<br />

Friedrich ist auf einem Kreuzzug, auf dem Weg nach Jerusalem gestorben.<br />

Der zweite Friedrich war bereits Herrscher des Kreuzeslandes und<br />

wurde kampflos auch König von Jerusalem.<br />

Doch die Staufer-Kaiser versündigten sich gegen Gott, gleich den<br />

letzten Herrschern von Juda. Also mußte ihnen das Kreuzesland<br />

wieder entzogen werden.<br />

Die Babylonier, also die Päpstlichen, besorgten dies.<br />

So wie die Babylonier Juda eroberten, so die Franzosen unter Karl<br />

von Anjou das Reich der Hohenstaufen in Unteritalien.<br />

Durch den Untergang der Staufer und die anschließende Anarchie<br />

konnte man ein neues geschichtliches Textbuch, jenes des „Spätmittel<strong>alte</strong>rs“<br />

begründen.<br />

Die Sage vom schlafenden Kaiser im Kyffhäuser steht für das sagenhafte<br />

römisch-deutsche Reich des Hochmittel<strong>alte</strong>rs.<br />

Die professorale deutsche Wissenschaft seit dem 19. Jahrhundert,<br />

zuvorderst die Monumenta Germaniae Historica, suchen dieses<br />

Phantom-Reich immer noch zum Leben zu erwecken. Doch die Versuche<br />

überzeugen nicht.

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