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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Auch diese Aussage ist nicht vollständig: Es gibt neben den normalen<br />

viereckigen auch achteckige und sogar runde gallorömische Viereckstempel.<br />

– Das Achteck war epochenübergreifend.<br />

Neben dem Achteck war auch das Sechseck in römischen Zeiten eine<br />

beliebte Figur. Das bezeugen etwa das sechseckige Hafenbekken<br />

von Ostia, angeblich von Kaiser Trajan erbaut; und der ebenfalls<br />

sechseckige Vorhof des Jupitertempels von Baalbek.<br />

Der letztgenannte Ort im Antilibanon hat übrigens Analogien oder<br />

Vorbilder in Gallien:<br />

Die Ähnlichkeit mit den gallorömischen Kultkomplexen etwa von<br />

Drevant (Cher), Sanxay (Vienne) und Allonnes (Sarthe) ist verblüffend.<br />

Hier wie dort fallen neben den rechteckigen auch runde und<br />

polygonale Elemente auf.<br />

Und besonders in Nord- und Südfrankreich hat die römische Villa<br />

starke Berührungen mit dem Christentum. John Percival stellt fest,<br />

daß die Villae rusticae in jenen Gebieten als Friedhöfe, Kapellen<br />

oder Klöster weiterbenutzt wurden (Percival, 183).<br />

Wieder in Rom gilt als bedeutendstes und offenbar zeitlich jüngstes<br />

der Kaiserforen das sogenannte Trajans-Forum. Zentraler Baukörper<br />

dieser großen Anlage war die Basilica Ulpia. Diese ist ein typisch<br />

römisches Architekturwerk. Aber mit dem Wechsel von überdachten<br />

und offenen Teilen zeigt das Forum eine erstaunliche Ähnlichkeit mit<br />

dem Grundriß der christlichen Basilika (Koch, 43).<br />

Das salomonische Achteck findet sich wieder in dem sogenannten<br />

Mausoleum im Diokletianspalast von Spalato (Split) in Dalmatien.<br />

Dort aber muß ein solches vorhanden sein, wenn man den <strong>alte</strong>n<br />

Namen des Ortes analysiert: Salona, SALONAM = SLMN = SALO-<br />

MONEM, Salomo.<br />

Es gibt auch architektonische Schmuckelemente, die eine solche<br />

Form enth<strong>alte</strong>n. Eines hat sich zum Beispiel von einem Bauwerk in<br />

Timgad, dem „afrikanischen Pompeji“ in Algerien erh<strong>alte</strong>n.<br />

Achteckige christliche Sakralbauten sind in Europa keineswegs selten.<br />

Hier sollen erwähnt werden: die Klosterkirche von Ottmarsheim<br />

im Elsaß, das Baptisterium auf dem Hemmaberg bei Globasnitz in<br />

Kärnten, das Baptisterium von Albenga an der Riviera di Ponente<br />

und die Zentralkirche der Burg von Tomar in Mittelportugal.<br />

Achteckig ist auch die Kirche San Vitale in Ravenna. – Hier eine<br />

kleine Bemerkung: Wie erklärt man sich das Nebeneinander von<br />

Zentralbauten und Richtungsbauten am gleichen Ort?

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