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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Da der zeitliche Übergang von der einen zur anderen Kultur schnell<br />

vor sich ging, hatten die Ruinen wenig Zeit, um im Boden zu verschwinden.<br />

Sicher hat die nachfolgende Kultur sich dankbar der Trümmer und<br />

Steine der <strong>alte</strong>n Zeit bedient. Aber die flächenhafte Abtragung der<br />

Baureste ist gleichwohl merkwürdig. Man möchte meinen, daß wie<br />

bei den <strong>alte</strong>n Burgruinen von manchen römischen Objekten noch<br />

einzelne Mauerstücke und Mauerzähne hätten übrig bleiben sollen.<br />

Doch nördlich der Alpen ist zum Beispiel – von der Ausnahme Avenches<br />

(Aventicum) abgesehen (vgl. Abbildung 2) – keine einzige römische<br />

Säule aufrecht stehen geblieben.<br />

Und schaut man sich die Ausmaße der römischen Gutshöfe an –<br />

manche hatten Seitenlängen von ungefähr 150 mal 300 Metern – so<br />

sucht man eine Erklärung, wie der ganze Grundriß so schnell im Boden<br />

verschwinden konnte.<br />

Es kommt hinzu, daß die römischen Reste von fruchtbarem Boden<br />

überdeckt worden sind. - Normalerweise bleibt ein Ruinengelände<br />

während langer Zeit Brachland oder Ödland.<br />

Das Ende der römischen Baukultur könnte auch erdgeschichtlich<br />

gedeutet werden.<br />

Bereits wurde die Baugeschichte der Stadt Rom angesprochen. Dort<br />

fallen einige gut erh<strong>alte</strong>ne Bauten oder Ruinen auf, daneben aber<br />

große bebaute Flächen, die bis auf die Grundmauern zerstört worden<br />

sind.<br />

Wenn das Forum Romanum, das einstige Herz der antiken Stadt,<br />

seit dem 18. Jahrhundert von bis zu zehn Metern hohen Erd- und<br />

Schuttschichten bedeckt war und als Viehweide, als Campo Vaccino<br />

diente, aus welcher nur einzelne Säulen hervorragten (Abbildung 8),<br />

so fragt man nach der Ursache dieser radikalen Veränderung.<br />

Das „antike“ Niveau des Marsfeldes liegt bekanntlich mehrere Meter<br />

unter dem Boden der heutigen Römer Altstadt. Deshalb muß man zu<br />

einem Besuch des Pantheons über Stufen hinabsteigen. Und die<br />

Hohlsäulen des Trajan und des Mark Aurel mußten ausgegraben<br />

werden, damit man zum Eingang der Treppen gelangte.<br />

Rom muß am Ende der Antike - oder der Renaissance - von gewaltigen<br />

Flutkatastrophen heimgesucht worden sein. Die ersten Zeichner<br />

wie der erwähnte Maarten van Heemskerck bildeten eine Stadt ab,<br />

die offenbar vor kurzem eine schwere Heimsuchung erlebt hat.

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