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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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189<br />

Die Erwähnung Zyperns soll auch zwei Sakralbauten einschließen.<br />

Beim Kloster Bellapais (= Schönland) im Norden von Zypern wird<br />

gesagt, daß dieses dem Orden der Prämonstratenser gehört habe.<br />

Endlich soll der erh<strong>alte</strong>ne gotische Dom der Stadt Famagusta erwähnt<br />

werden (Abbildung 14). Dieser ist stilistisch von der Kathedrale<br />

von Reims beeinflußt. – Dort wo man das eine Bauwerk zeitlich<br />

hinsetzt, muß auch das andere hin.<br />

Die Aufzählung der Burgen-Namen ist unvollständig und beschränkt<br />

sich auf einige wichtige Objekte. Doch Schlüsse lassen sich daraus<br />

einige ziehen.<br />

Die französischen, gelegentlichen italienischen und der isolierte<br />

deutsche Name Starkenstein beweisen, daß die Burgen zu einer Zeit<br />

entstanden sind, als sich die Nationalsprachen ausbildeten. – Ab<br />

dem beginnenden 18. Jahrhundert ist das möglich und plausibel.<br />

Anderseits belegen die vielen Namensvarianten eine noch ungefestigte<br />

Schreibweise. Das paßt zur Zeit der Grossen Aktion, als die<br />

Worte Proteus-Charakter hatten und die mannigfaltigsten Veränderungen<br />

in Form und Inhalt erfuhren.<br />

Einen einheitlichen Typus der Kreuzfahrer-Burg läßt sich nicht erstellen.<br />

Gleichwohl haben diese Wehrbauen gewisse Gemeinsamkeiten.<br />

Allgemein fällt die Verwandtschaft mit westeuropäischen, besonders<br />

englischen, französischen und spanischen Burgen auf.<br />

Die mächtigen Schlösser Krak des Chevaliers, Margat, Belvoir, Saône,<br />

Banyas, Crac de Montéal, dann Korgos, Anamur, Topprakkale,<br />

Ylan Kalesi zeigen doppelte Mauerringe und häufig einen gesonderten<br />

inneren Teil, ein Réduit.<br />

Der gänzlich unregelmäßige Grundriß der Burg Larissa in der Argolis<br />

ist besonders interessant, weil er vereinzelte kleine spitze, rechteckige<br />

und polygonale Elemente enthält – also erste Anzeichen einer<br />

neuen Festungsarchitektur darstellt.<br />

Die äußeren Ringmauern der Kreuzfahrerburgen in Syrien und Anatolien<br />

sind sehr dick und enth<strong>alte</strong>n neben halbrunden und eckigen<br />

Türmen oft Kasematten und raffiniert angelegte Verbindungswege<br />

sowie Versorgungssysteme. – Es ist dies eine Wehrarchitektur, welche<br />

zum beginnenden Zeit<strong>alte</strong>r der Feuerwaffen paßt und nicht zu<br />

einem legendären Hochmittel<strong>alte</strong>r.<br />

Mächtige Rundtürme finden sich etwa in Margat und Kyrenia. – Diese<br />

Turmformen sind ebenfalls Anzeichen für gesteigerte Anforderungen<br />

an die Festungsarchitektur.

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