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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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28<br />

gedeihliche Entwicklung der Wissenschaften. In solchen Auseinandersetzungen<br />

verdrängen Propaganda die Wahrheit und Mythen die<br />

klare Erkenntnis.<br />

Zudem entstanden im 20. Jahrhundert in den totalitären Systemen<br />

besonders häßliche Staatsformen, welche sich zum Ziel machten,<br />

jegliche Freiheit des Denkens zu vernichten und durch eine pseudoreligiöse<br />

Ideologie zu ersetzen.<br />

In diesen schwierigen Jahrzehnten wirkte ein Mann, der wie kein<br />

zweiter die Quellenkritik und die Kritik an der älteren <strong>Geschichte</strong> vorangebracht<br />

hat.<br />

Seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts Jahren beschäftigte<br />

sich in Deutschland der Jurist und Privatgelehrte Wilhelm Kammeier<br />

(1889 – 1959) (vgl. Topper: Grosse Aktion, 20 ff.; Kammeier 2000,<br />

Einleitung und Nachwort) mit den Quellen der mittel<strong>alte</strong>rlichen <strong>Geschichte</strong>,<br />

also den Urkunden und Chroniken.<br />

Im Gegensatz zur Schulwissenschaft erkannte Kammeier, daß das<br />

Problem der Fälschungen in den mittel<strong>alte</strong>rlichen Quellen nicht akzidentiell,<br />

sondern substantiell ist. Die ganze <strong>alte</strong> Überlieferung also<br />

war gefälscht oder verfälscht. Er sah diese Aktion in folgender historischer<br />

Skizze ablaufen.<br />

Das <strong>alte</strong> Christentum sei volksnah, undogmatisch und regional organisiert<br />

gewesen. Auch habe es ein Papsttum zuerst in Frankreich<br />

gegeben. – Avignon sei nicht ein Exil, sondern der ursprüngliche Sitz<br />

des Pontifex Maximus gewesen.<br />

Nach dem sogenannten avignonesischen Exil, genauer gesagt mit<br />

dem Konzil von Pisa „1409“, sei dann ein römisch-katholisches<br />

Papsttum mit Sitz in Rom geschaffen worden. – Mit dieser Entscheidung<br />

habe die Grosse Aktion der Geschichtsfälschung begonnen.<br />

Zweck dieser Unternehmung sei es gewesen, die wahren Ursprünge<br />

des Christentums und der Kirche zu vernichten und dafür gefälschte<br />

<strong>Geschichte</strong> im Sinne des neuen universalkirchlichen römischen<br />

Dogmas zu schaffen.<br />

Die Grosse Aktion, welche Kammeier beschreibt, habe darauf abgezielt,<br />

die gesamte deutsche mittel<strong>alte</strong>rliche Vergangenheit nach einem<br />

bestimmten Grundplan umzugießen und dann von Grund auf<br />

neu zu formen (Kammeier, 2000, 81). Als Mittel dazu hätten die<br />

spätmittel<strong>alte</strong>rlichen und humanistischen Schreiber in ihre Quellen<br />

den absichtlichen Widerspruch und das absichtliche Dunkelmunkel<br />

eingebaut (Kammeier: Neue Beweise, 46; in: Kammeier, 1979).

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