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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Die Fundgeschichte der Franken liefert unfreiwillig sogar genaue<br />

Anhaltspunkte, wann mit der archäologischen Erfindung dieses<br />

Germanenvolkes begonnen wurde:<br />

Der noch heute berühmteste „fränkische“ Fund war das „1634“ bei<br />

Tournai entdeckte „Grab des Chilperich“. – Von den Gegenständen<br />

ist heute nichts mehr erh<strong>alte</strong>n; aber es gibt <strong>alte</strong> Abbildungen, welche<br />

eine Kunst der „Völkerwanderungszeit“ belegen sollen.<br />

Doch unzweifelhaft besaß das sagenhafte Merowinger-Reich eine<br />

voll entwickelte Münzprägung. Tausend Prägestätten sind nachgewiesen.<br />

– Da ist es merkwürdig, daß 95 Prozent der Münz-Orte „im<br />

Laufe des 7. Jahrhunderts AD“ verschwanden.<br />

Ohne Münzen kein Geld und somit keine kontinuierliche Wirtschaftsentwicklung.<br />

Wie soll man also ein nachfolgendes Karolingerreich<br />

und das restliche Mittel<strong>alte</strong>r begründen?<br />

Je mehr man sich in die Materie vertieft, desto deutlicher treten die<br />

Gründe für die Erfindung der Franken hervor. Es ging darum, eine<br />

eigenständige völkische Grundlage Frankreichs zu beweisen.<br />

Und es sollte aufgezeigt werden, daß sich die Franken und ihr<br />

Reichsgründer Chlodwig schon am Anfang vom Arianismus losgesagt<br />

hätten und römische Katholiken geworden seien.<br />

Die Franken und Alamannen werden auch auf spätrömischen Münzen<br />

genannt. – Doch überlegt man die Sache eine Weile, entsteht<br />

nicht historische Klarheit, sondern Verwirrung. Schließlich erkennt<br />

man diese Prägungen als materielle Bestandteile der Geschichtserfindung.<br />

Die Germanen werden auf den Römermünzen seit den ersten Kaisern<br />

ständig besiegt. Mark Aurel etwa behauptet auf seinen Prägungen<br />

Germania subacta = unterworfenes Germanien.<br />

Unter Kaiser Gallienus war der große Alamannen-Einfall im Römischen<br />

Reich. Das hinderte den erwähnten Cäsar nicht, Münzen zu<br />

schlagen mit der Aufschrift Victoria Germanica = germanischer Sieg,<br />

also Sieg über Germanien.<br />

Unter dem ersten christlichen Kaiser Konstantin dem Grossen wurden<br />

auch die Alamannen mit Widmungen auf Münzen bedacht:<br />

Gaudium Romanorum = zur Freude der Römer, hieß es zum Beispiel<br />

auf einer jenem Barbarenvolk gewidmeten Münze.<br />

Und Konstantin war ein derart mächtiger Herrscher, daß er zum Beispiel<br />

von der Stadt Trier aus die Franken und Alamannen zur gleichen<br />

Zeit bekriegen und besiegen konnte. Konstantin als überlege-

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