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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Die ersten großen Kirchen Roms, also etwa Santa Maria Maggiore,<br />

Santo Stefano Rotondo, Santa Pudenziana, Santa Costanza, und<br />

San Paolo fuori le mura gelten als “frühchristlich” und werden folglich<br />

ins „4. Jahrhundert AD“ und danach gesetzt.<br />

Wir lassen die frühchristliche Charakterisierung und erkennen sie als<br />

romanische Bauten vor vielleicht drei Jahrhunderten. – Rom hatte<br />

also durchaus Anschluß an die allgemeine Stilentwicklung Europas.<br />

Gleichzeitig muß der „römische“ Baustil weiter bestanden haben.<br />

Rom und Unteritalien waren ein Rückzugsgebiet der Antike. – Wir<br />

kommen darauf zurück.<br />

Doch sicher war das Rom des frühen 18. Jahrhunderts noch nicht<br />

die Residenz der Päpste. Diese residierten zuerst in Avignon.<br />

Es ist auffällig, daß in ganz Europa die ersten Kirchen fuori le mura,<br />

also außerhalb der Stadtmauern angelegt wurden. Das heißt nichts<br />

anderes, als daß die neue Religion zuerst keinen Platz im städtischen<br />

Weichbild hatte. Das Christentum mußte die städtischen Zentren<br />

erst erkämpfen.<br />

Rom machte keine Ausnahme: Bedeutende Kirchen wie San Paolo<br />

fuori le mura, Sant’Agnese fuori le mura und last but not least die <strong>alte</strong><br />

Petersbasilika auf dem ager Vaticanus, dem freien Feld vor der<br />

Engelsburg, beweisen diese Merkwürdigkeit.<br />

Aber zur gleichen Zeit wie die ersten Kirchen wurde wohl noch im<br />

„antiken“ Stil weitergebaut. Gerade die bedeutendsten und noch<br />

heute selbst in ihren Ruinen großartigen Bauten scheinen aus dieser<br />

Zeit zu stammen.<br />

Das neuzeitliche Rom ist sicher erst in der Barockzeit nach der Mitte<br />

des 18. Jahrhunderts entstanden. In dieser Zeit sind die antiken<br />

Bauwerke und Reste zu dem geworden, was sie noch heute darstellen:<br />

bewunderte Zeugnisse einer <strong>alte</strong>n Kultur, die angeblich vor über<br />

tausend Jahren untergegangen war. Seit dieser Zeit befaßten sich<br />

Künstler mit den Ruinen Roms und Denker mit den Ursachen des<br />

römischen Verfalls.<br />

Aber noch immer fehlt eine neue Zeitsetzung der Stadtanlage und<br />

der Bauwerke Roms. Die <strong>alte</strong>n Monumente nämlich haben eine Legende.<br />

Diese will erklären, wie es möglich ist, daß Mauern aus grauer<br />

Vorzeit sich noch heute in einer seltenen Frische und in einem<br />

teilweise hervorragenden Zustand erh<strong>alte</strong>n haben.

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