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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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304<br />

Daß mit JESUA, jeschua, ein Jesus im Alten Testament vorkommt,<br />

wird christlichen wie hebräischen Theologen vermutlich nicht ins<br />

Konzept passen. – Tatsache ist, daß zur Zeit der Niederschrift der<br />

biblischen Schriften die einzelnen Bekenntnisse noch nicht dogmatisch<br />

verfestigt waren.<br />

Die Spartakus-Legende wird in einem späteren Kapitel auseinandergenommen.<br />

Die Gestalt des Jesus von Nazareth hat auch in der Bearbeitung der<br />

vier Evangelien alle Aspekte der religiösen Gestalt bewahrt. Der Erlöser<br />

ist chiliastischer Endzeitprophet, Kriegerfürst, moralischer Reformer<br />

und politischer Aufrührer.<br />

Dennoch ist festzuh<strong>alte</strong>n, daß Jesus weder einzigartig, noch ursprünglicher<br />

Bestandteil der neuen Religion ist.<br />

An der Jesus-Figur fallen vor allem die jüdischen und hebräischen<br />

Elemente auf. Jesus wurde als Jude geboren und ist erst in der theologischen<br />

Überhöhung zum christlichen Sohn Gottes geworden.<br />

Bei der Abfassung der Evangelien wurde offenbar versucht, das sich<br />

loslösende Judentum bei der katholischen Universalkirche zu beh<strong>alte</strong>n.<br />

– Die Bibel wie der jüdisch-christliche Schriftsteller Flavius Josephus<br />

verfolgten den gleichen Zweck.<br />

Der Sieg der Jesus-Gestalt über seine Mitbewerber ist Teil einer Religions-<br />

und Kirchengeschichte, die wir nicht kennen.<br />

Francesco Carotta gebührt das Verdienst, die Biographie Julius<br />

Caesars als Vorlage für die <strong>Geschichte</strong> Jesu erkannt zu haben. Die<br />

Evangelien sind eine oft wortwörtliche Übersetzung und Fehldeutung<br />

der Vita Caesaris.<br />

Jesus war nicht Caesar, Jesus ist Divus Julius (Carotta, 351). Anders<br />

ausgedrückt erscheint Caesar als historische Figur, die als Gott<br />

verschollen ist; Jesus dafür als Gott, der seine historische Figur nicht<br />

finden kann – eine Art komplementäre Asymmetrie (Carotta, 164).<br />

Jesus bedeutet der Gesalbte, aus hebräisch je’shua. Doch wie an<br />

anderen Beispielen muß auch hier ein lateinischer Ursprung der Bezeichnung<br />

angenommen werden: GAIUS JULIUS > Gais jus > JE-<br />

SUS (Carotta, 394).<br />

Caesar steht in einer Wechselbeziehung zu Octavianus Augustus,<br />

den er als jungen Mann adoptiert. Jener war Kämpfer, welcher für<br />

das Römische Reich sein Leben opferte; dieser der neue Heiland,<br />

welcher die Römische Universalkirche begründete.

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