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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Man kennt die Sage, wonach in einer Höhle im Kyffhäuser<br />

(KYFF(ER) = CPR = CAPRI) südlich des Harz der verstorbene Kaiser<br />

Friedrich haust und auf den günstigen Augenblick wartet, um das<br />

<strong>alte</strong> Reich zu neuer Größe zu führen.<br />

Heute wird behauptet, die Sage meine Friedrich I. Barbarossa. Doch<br />

es wird zugestanden, daß vorher der zweite Friedrich gemeint war.<br />

Ein paar Einzelheiten sollen die Unmöglichkeit dieses heiligen römischen<br />

Reiches durch Beispiele ergänzen.<br />

Die beiden Friedriche sind nämlich in der ursprünglichen Blaupause<br />

als eine einzige Gestalt angelegt worden. Beide Herrscher hatten eine<br />

Regierungszeit von 38 Jahren, beide waren rothaarig und von<br />

gewalttätigem Temperament.<br />

Mit diesen beiden Friedrichs ist die Hohenstaufen-Aporie verbunden,<br />

eine der absonderlichsten Wendungen in der hochmittel<strong>alte</strong>rlichen<br />

Geschichtskonstruktion.<br />

Friedrich I. war ein deutscher Herrscher, Friedrich II. aber König von<br />

Sizilien und erst später auch deutscher Kaiser.<br />

Wie kann man plausibel machen, daß von einer Generation zur anderen<br />

eine Dynastie das Reich verläßt und sich statt dessen in einem<br />

fremden Land, auf einer Insel im Mittelmeer niederläßt?<br />

Die Geschichtsforscher haben natürlich eine schnelle Antwort parat:<br />

Friedrichs Sohn Heinrich VI. ehelichte Konstanze, die Erbin des<br />

Normannenreiches von Sizilien.<br />

Gerade zur rechten Zeit trat der Erbfall ein. Heinrich zog nach Italien<br />

und nahm sein Erbe in Besitz. – Bald darauf starb der Herrscher.<br />

Aber vorher wurde noch ein Sohn namens Friedrich geboren.<br />

Dieser Friedrich hatte, da in Sizilien aufgewachsen, keine Lust mehr,<br />

in den rauhen Norden zu ziehen und begnügte sich mit den Titeln<br />

eines deutschen Königs und später eines römischen Kaisers.<br />

Die Behauptung, wonach Friedrichs Sohn Heinrich Sizilien geerbt<br />

habe, stimmt nicht. In der Sächsischen Weltchronik etwa behauptet<br />

die Hälfe der erh<strong>alte</strong>nen Abschriften, Friedrich II. sei der Sohn Friedrichs<br />

I. gewesen – Die andere Hälfte hält Friedrich II. für den Sohn<br />

von Heinrich VI.<br />

Doch auch Friedrich II. hatte einen Sohn namens Heinrich, der ebenfalls<br />

deutscher König wurde. – Die <strong>Geschichte</strong> wird abstrus, sobald<br />

man daran geht, die Handlungsfäden kritisch zu überprüfen.

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