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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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144<br />

Und nur die Ostkirche hat die <strong>alte</strong> Sprache weiter gepflegt. – Erst mit<br />

der Unabhängigkeit Griechenlands 1830 wurde Griechisch zu einer<br />

gesprochenen Nationalsprache.<br />

Das Altgriechische, das heute in den Gymnasien gelehrt wird, die<br />

Sprache Homers und Pindars, ist erst vom Humanismus des 18.<br />

Jahrhunderts geschaffen worden.<br />

Auch die griechische Baukunst weist in ihren Ursprüngen auf das<br />

Nil-Land. - Athen und Ägypten trennt zwar das Mittelmeer, aber die<br />

kulturellen Bande sind unübersehbar.<br />

„1453“ wurde bekanntlich Konstantinopel erobert und der ganze Osten<br />

türkisch. Also mußten die restlichen Griechen sich mit ihrer<br />

Sprache und ihrer Literatur nach Westeuropa retten, wo sie die griechische<br />

Renaissance begründeten.<br />

Dieses Geschichtsmärchen findet sich auch in der Genesis in der<br />

Legende vom Turmbau von Babel und der anschließenden Sprachverwirrung<br />

(Fomenko: History, vol. 2, 322).<br />

Aber die gesamte altgriechische und byzantinische Literatur ist im<br />

Westen geschaffen worden: Von Homer über Herodot, Thukydides<br />

bis Prokop gibt es keinen griechischen Schriftsteller, der nicht in<br />

Westeuropa beheimatet wäre.<br />

Dasselbe gilt von den griechischen Kirchenvätern, von Tertullian<br />

über Basilius von Caesarea bis Johannes Chrysostomos.<br />

Ich hatte nur einen einzigen Freund, die Beredsamkeit. Und diese<br />

gaben mir das Morgenland und das Abendland und vor allem Athen,<br />

die Leuchte Griechenlands, schrieb der „griechische“ Theologe Gregor<br />

von Nazianz, einer der drei großen Kappadokier.<br />

Doch dieser Gregor muß Franzose gewesen sein, sein Beiname verrät<br />

ihn: NAZIANZ = französisch naissance = Geburt. Der französischbürtige<br />

Gregor also legte mit seiner Schwärmerei von Orient<br />

und Okzident, von Athen und der Rhetorik ein philhellenisches<br />

Zeugnis der westeuropäischen Renaissance ab.<br />

Um das Phänomen Griechenland zu fassen, muß man nicht die antike,<br />

sondern die mittel<strong>alte</strong>rliche <strong>Geschichte</strong> von Hellas betrachten,<br />

wie das schon Fallmerayer gemacht hat.<br />

Bei der Antike tut sich ein Quellen- und Erkenntnisproblem auf. Die<br />

Wissenschaft vom „Altertum“ ist hypertroph und die dazugehörige<br />

Literatur unübersehbar. – Aber das „Mittel<strong>alte</strong>r“ der beiden Städte<br />

und Länder – Athen und Rom – wird mehr als stiefmütterlich behandelt.

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