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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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200<br />

Bei dem erwähnten Monument von Timgad sagt Henri Stierlin zu<br />

Recht: Die Behandlung des Baukörpers dieses Monumentes beweist<br />

einen gewissen barocken Geschmack (Stierlin: The Roman Empire,<br />

188).<br />

Der Orient soll schon im „Frühmittel<strong>alte</strong>r“ arabisch geworden sein. –<br />

Damit aber kommt die konventionelle Architekturgeschichte nicht zurecht.<br />

Sie hat die größte Mühe, die offenkundige Verwandtschaft<br />

zwischen muslimischer und christlicher Baukunst zu erklären.<br />

In Anatolien beispielsweise fallen die Ähnlichkeiten zwischen seldschukischen<br />

Karawansereien und mittel<strong>alte</strong>rlichen Kirchen auf. -<br />

Henri Stierlin vereinigt sogar zwei Grundrisse in einer Abbildung: die<br />

Karawanserei von Kayseri (Caesarea) in Kappadokien und die gotische<br />

Zisterzienserkirche von Bonmont in der Waadt, nordöstlich von<br />

Genf (Stierlin: Türkei, 72 f.).<br />

Doch wenn es um eine Interpretation geht, wird die Aussage<br />

schwammig: Eine einheitliche Tradition, die im 12. Jahrhundert in<br />

Europa wie im 13. Jahrhundert in Anatolien die Architektur prägte,<br />

scheint für Stierlin die einzige plausible Erklärung für diese Ähnlichkeiten<br />

zu sein (Stierlin: Türkei, 75).<br />

Besonders im Osten gibt es Mosaiken mit gemischten heidnischchristlichen<br />

Motiven.<br />

In der Apostelkirche von Madaba in Transjordanien finden sich Darstellungen<br />

aus der antiken Mythologie, etwa von Achilles und Herkules<br />

Am gleichen Ort steht aber auch die bekannte „Kirche der Landkarte“<br />

mit Mosaiken, die eine Stadtansicht von Jerusalem und eine Karte<br />

von Palästina zeigen – samt griechisch geschriebenen Namen.<br />

Man kann sicher sein, daß die Darstellungen von Madaba etwa in<br />

der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden sind. Denn zuerst mußten<br />

die Namen der Orte geschaffen werden, welche man bildlich darstellte.<br />

In Palästina soll es frühe Synagogen gegeben haben. Eine wird in<br />

einer Ausgrabung in Kaphernaum neben einem „Haus des Petrus“<br />

gezeigt. – Nun aber kann jeder behaupten, dieser Raum sei etwas<br />

Besonderes gewesen. Viel beweiskräftiger ist hier, daß sich in der<br />

gleichen Gebäudestruktur auch der Grundriß eines früheren Achtekkes<br />

findet.<br />

Mit dem Oktogon aber kommt man zum Themenkreis Salomo.

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