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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Nicht alle Namen sind sicher, bei einigen sind mehrere Erklärungen<br />

möglich. Doch die Schlußfolgerungen sind klar:<br />

Das östliche Mittelmeer war zu einer gewissen Zeit Kolonisationsgebiet<br />

des Westens, kein eigenständig handelndes Gebiet, sondern<br />

Objekt der <strong>Geschichte</strong>.<br />

Und die meisten Namen des griechisch-römischen Ostens existieren<br />

heute noch, unbeschadet der politischen und religiösen Veränderungen.<br />

Byzanz, Konstantinopel, Istanbul<br />

Rom und Athen bekamen in dieser Darstellung eine besondere Betrachtung.<br />

Die <strong>Geschichte</strong>, die an diese beiden Orte geheftet wird,<br />

stimmt zwar nicht; doch unzweifelhaft hatten diese Städte zu einer<br />

gewissen Zeit eine große Bedeutung.<br />

Was von Rom und Athen gilt, trifft auch für die Stadt am Bosporus<br />

zu.<br />

Konstantinopel kam später außerhalb des christlichen Abendlandes<br />

zu liegen. Deshalb fehlt der Ort zu Unrecht häufig in der europäischen<br />

Geschichtsbetrachtung. Die Stadt an den Meerengen zeigt<br />

noch deutlicher als Rom und Athen die Verwerfungen in den Zeitstellungen<br />

und einen nahtlosen Übergang von der Antike zur Neuzeit.<br />

Auch die konventionelle Forschung sieht die Parallelitäten zwischen<br />

Rom und Konstantinopel. Aber weil die traditionelle Chronologie<br />

nicht in Frage gestellt wird, hangen die Vergleiche in der Luft.<br />

Richard Krautheimer etwa widmet den Vergleichen zwischen dem<br />

westlichen und östlichen Rom zur Zeit Konstantins des Grossen –<br />

neben Mailand – ein kleines Buch (Krautheimer: Three Christian capitals,<br />

1986). Aber der Autor ist vollkommen von den Zeitstellungen<br />

überzeugt. So stört sich denn Krautheimer nicht weiter an dem Umstand,<br />

daß von Konstantins angeblicher Gründung am Bosporus keine<br />

Spuren mehr vorhanden sind.<br />

Jene Stadt an der Meerenge zwischen Europa und Asien widerlegt<br />

ihre unmögliche <strong>alte</strong> <strong>Geschichte</strong> schon durch die Namen.<br />

Die Historiker meinen, Byzanz sei der erste Name des Ortes gewesen.<br />

So habe die Stadt geheißen, als „364 AC“ Philipp II. von Makedonien<br />

sie erobert habe. – Und Septimius Severus habe nach 559 (!)<br />

Jahren immer noch einen Ort namens Byzanz erobert.<br />

Aber wir wissen unterdessen, daß alle Namen des Ostens gleich<br />

jung sind und die Kreuzzüge bedingen.

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