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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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sei weit verbreitet gewesen und müsse deshalb angerechnet werden.<br />

Doch wohin käme die Wissenschaft, wenn plötzlich eine Disziplin für<br />

sich Ausnahmeregelungen verlangte?<br />

Hier wird deutlich, daß die Mediävistik eine historische Theologie ist<br />

und somit gegen Einwände von Kritik immun.<br />

Verbreitet ist seit der Mitte des 20. Jahrhunderts auch ein zweites<br />

Argument der historischen Apologetiker.<br />

Es wird gesagt, daß trotz aller Fälschungen und Unsicherheiten eines<br />

klar sei, nämlich die chronologische und inhaltliche Evidenz jener<br />

Epoche.<br />

Einfacher gesagt: Niemand nähme sich die Mühe, so viel Aufwand<br />

für eine Nicht-Zeit und eine Hohl-Gestalt zu betreiben.<br />

Hinter solchen Behauptungen stehen modernen Gotteslehren. Diese<br />

sagen, daß hinter allen zeitlichen Bedingtheiten und diskutablen<br />

Phänomenen der Kern der christlichen Lehre und der Frohbotschaft<br />

nicht in Zweifel gezogen werden können.<br />

Das ist die berühmte Kerygma-Theologie von Ernst Bultmann und<br />

Karl Barth, die sich natürlich auch auf andere Disziplinen übertragen<br />

läßt.<br />

Das letztgenannte apologetische Argument braucht nicht widerlegt<br />

zu werden. Wer das Kerygma zur Verteidigung einer erfundenen<br />

Vergangenheit verwendet, beweist selbsttätig, daß er in Wirklichkeit<br />

historische Theologie und nicht Geschichtswissenschaft vertritt.

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