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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Sogar die offizielle Kunstgeschichte wundert sich, wie Raffael bereits<br />

„um 1516“ das Kuppel-Mosaik der Chigi-Kapelle in der Kirche Santa<br />

Maria del Popolo in Rom vollenden konnte. – Die typisch barocke<br />

Kuppel ist doch erst mehr als zweihundertfünfzig Jahre später entstanden.<br />

Von Michelangelo Buonarroti wissen wir bereits, daß er ein Alter ego<br />

zu Caravaggio darstellt und in Rom mehrere Tore der „antiken“ Aurelianischen<br />

Stadtmauer entworfen hat. Wie Leonardo da Vinci ist er<br />

ein Faktotum, ein Universalkünstler und Universalgelehrter, der dazu<br />

noch ein biblisches Alter erreichte.<br />

Michelangelo ist als Chiffre für einen Künstler-Kreis zu begreifen, wie<br />

der bereits genannte Mimar Sinan in Konstantinopel.<br />

Von spätrömischen Werken wie dem Laokoon bis zu eindeutig barocken<br />

Schöpfungen wie den Fresken in der Sixtinischen Kapelle im<br />

Vatikan steht Michelangelo für den imperialen Gestaltungswillen der<br />

römischen Päpste der Gegenreformation. Der Künstler verrät gleichzeitig<br />

eine zentrale Absicht des neuen Paradigmas: die Vereinigung<br />

von Antike und Neuzeit auf einer neuen Ebene zur höheren Ehre des<br />

christlichen Gottes und seiner Heiligen.<br />

Die einfache <strong>Matrix</strong><br />

Die <strong>alte</strong>n Namen sind Sinn-Namen, wie wir bereits wissen. Diese enth<strong>alte</strong>n<br />

religiöse Bedeutungen, nicht Informationen.<br />

Das Gleiche gilt für die <strong>alte</strong>n <strong>Geschichte</strong>n. Sie wollen nicht aufzuzeigen,<br />

wie es wirklich gewesen ist. Ihr Zweck ist die Erbauung und die<br />

pseudohistorische Begründung eines religiös-dogmatischen Anspruchs.<br />

Die konventionellen Historiker gehen mit falschen Voraussetzungen<br />

an die <strong>alte</strong> <strong>Geschichte</strong> heran. Die historische Methode versagt dort.<br />

Nur mit Analyse kommt man bei den <strong>alte</strong>n <strong>Geschichte</strong>n auf den<br />

Grund der Dinge.<br />

Der neapolitanische Geschichtsphilosoph Giambattista Vico hat gesagt,<br />

daß den <strong>alte</strong>n Mythen die rationalistische Methode von Descartes<br />

versage. Es gelte, diese aus sich heraus zu verstehen.<br />

Diese Grundsätze sind für die Betrachtung der <strong>alte</strong>n <strong>Geschichte</strong> anzuwenden.<br />

Bereits wurden die Sinn-Namen angesprochen. In ihnen findet sich<br />

häufig eine ganze <strong>Geschichte</strong> in zusammengedrängter Form.

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