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Matrix alte Geschichte - 2012 - Dillum

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Das Thema der älteren <strong>Geschichte</strong><br />

Zweifel an der <strong>Geschichte</strong><br />

<strong>Geschichte</strong> als Wissensfach mag zwiespältige Gefühle wecken. Man<br />

denkt dabei vielleicht an verstaubte Archive, <strong>alte</strong>s Gemäuer und Ehrfurcht<br />

gebietende Museumshallen. – Von der <strong>Geschichte</strong> als Unterrichtsfach<br />

haben wohl viele schlechte Erinnerungen, wie sinnloses<br />

Auswendiglernen von Jahrzahlen und von unerheblichen Inh<strong>alte</strong>n. –<br />

Und die <strong>Geschichte</strong> als solche scheint eine Aneinanderreihung von<br />

Greueltaten zu sein, mit nur wenigen Lichtblicken.<br />

Dann gibt es von der <strong>Geschichte</strong> auch Bonmots und Allerweltsweisheiten.<br />

So beweise die <strong>Geschichte</strong>, daß die Leute aus der <strong>Geschichte</strong><br />

nichts lernten. – Und von den Leuten, welche dieses Fach betreiben<br />

heißt es, Historiker seien rückwärtsgewandte Propheten.<br />

Man kann sich sogar fragen, wozu man denn <strong>Geschichte</strong> betreibe<br />

und ob das überhaupt sinnvoll sei.<br />

Friedrich Nietzsche hat eine vortreffliche Betrachtung Vom Nutzen<br />

und Nachteil der Historie für das Leben geschrieben und dabei die<br />

<strong>Geschichte</strong> als meistens lebensfeindliche Materie kritisiert. Wäre es<br />

also nicht besser, dieses Wissensgebiet überhaupt abzuschaffen? -<br />

Der berühmte Auto-Pionier Henry Ford erklärte hierzu kurz und bündig:<br />

<strong>Geschichte</strong> ist Müll (History is bunk).<br />

Die Apologeten der historischen Betrachtung sind schnell zur Stelle:<br />

Die Menschheit hat nun einmal eine Vergangenheit, so gut wie jeder<br />

Einzelne eine hat. Man lebt in der Gegenwart und muß die Zukunft<br />

meistern, aber jedes Handeln hat einen geschichtlichen Hintergrund.<br />

Doch hier geht es nicht darum, Geschichtsphilosophie zu treiben,<br />

noch eine Begründung für die Notwendigkeit einer historischen Betrachtung<br />

zu geben. Zur <strong>Geschichte</strong> kann sich jeder stellen wie er<br />

will. Aber die Inh<strong>alte</strong>, die historischen Tatsachen, lassen sich nicht<br />

leugnen – könnte man meinen.<br />

<strong>Geschichte</strong> wird tatsächlich angezweifelt. Besonders das 20. Jahrhundert<br />

ist überreich an Beispielen dafür. Trotz unwiderlegbarer Beweise,<br />

trotz Augenzeugen, Bildern, schriftlichen und mündlichen Dokumenten<br />

versuchen Einzelne, einzelne Gruppen, manchmal auch<br />

Nationen, ganze Ereignisblöcke zu verniedlichen oder sogar abzuleugnen.<br />

Auch das ist nicht das Problem, um welches es hier geht. Die <strong>Geschichte</strong><br />

selbst ist objektiv, aber jede Darstellung ist subjektiv verzo-

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